Lange hat Intel gekämpft und immer wieder versucht, die X86-Technologie in diversen Mobilgeräten unterzubringen. Da weder Smartphone- noch Tablet-Hersteller von den Atoms für mobile Anwendungen begeistert waren und auch die Mobil-Plattform von Microsoft nicht sonderlich erfolgreich war, hat man hier vor allem Verluste statt Marktanteile erzielt. Mit ARM-CPUs in Intels hochmodernen Chip-Fabriken kommt jetzt eine Kehrtwende.

Vielleicht haben Sie es schon läuten gehört, dass der Gigant Intel vom Zwerg ARM (oder wie auch immer diese britische Firma demnächst heißen wird) Lizenzen erworben hat und nun bereit ist, modernste ARM-Chips mit der eigenen, technisch wohl führenden 10-nm-Technologie in den modernsten Fabs der Welt herzustellen. Intel hat es wohl aufgegeben, sich stur gegen den Trend zu stellen und endlich eingesehen, dass man gegen den Strom nur Geld verliert. Jetzt also mit dem Strom, aber das dann gleich richtig.
 
Intels Angaben eigene 10-nm-FinFET-Fertigungstechnik schlägt wohl „klassische“ Hersteller von ARM-Chips wie LG oder Samsung. Intel tritt ja in letzter Zeit verstärkt als Auftragsfertiger auf und hat sogar den FPGA-Spezialisten Altera gekauft (der ARM-Chips bei Intel produziert). Mit den ARM-Lizenzen können nun auch spezielle ARM-Chips für andere Kunden hergestellt werden. Es ist sogar nicht auszuschließen, dass die von Intel hergestellten ARM-Chips für Apple interessant sein können und dass Intel mit diesem zwar cleveren aber doch etwas späten Schachzug letztlich doch noch Geld auch im Mobil-Markt verdienen kann.