Im Mai 1982 veröffentlichte Elektor ein Streichholzschachtel-Radio-Projekt, das die Grenzen der Miniaturisierung ausreizte. Eingebaut in eine kompakte Schachtel, war das voll funktionsfähige AM-Radio mit dem damals neuartigen Ferranti ZN414 IC ausgestattet und wurde dadurch mit Strom versorgt.

Die Schaltung des Streichholzschachtel-Radios

Miniaturradios waren Anfang der 80er-Jahre nichts Neues. Von Uhrenradios mit Armband-Antennen bis hin zu sperrigen Bausätzen mit schlechter Empfindlichkeit – Kompaktheit ging oft auf Kosten der Leistung. Doch Elektor’s Streichholzschachtel-MW-Radio setzte neue Maßstäbe. Das Design bot soliden Empfang, ordentliche Lautstärke und selektive Abstimmung, alles in einem Gehäuse, das in die Hosentasche passte.
 
Matchbox radio circuit
Die Grundschaltung (a) verwendet einen hochohmigen magnetischen Ohrhörer. Eine Ausgangsstufe
ist erforderlich, wenn ein Kristallohrhörer verwendet wird (b).
Im Herzen des Streichholzschachtel-Radios befand sich ein kompakter Ferranti ZN414. Das dreipolige IC integrierte: eine hochohmige Eingangsstufe, einen HF-Verstärker, einen AM-Demodulator und eine automatische Verstärkungsregelung (AGC). Der Chip ermöglichte eine starke Vereinfachung der Schaltung. Extern benötigte man lediglich einen Drehkondensator und eine Antennenspule. Der extrem niedrige Stromverbrauch – nur 0,3 mA – machte ihn ideal für batteriebetriebenen Einsatz, selbst mit einer kleinen 1,35 V-Quecksilberzelle.

Warum eine Streichholzschachtel?

Warum nicht! „Die Wahl des Gehäuses bleibt dem Leser überlassen, da sie von der Größe der Bauteile abhängt“, schrieb Elektor im Originalartikel. „Der Prototyp wurde einfach als Anhaltspunkt in eine Streichholzschachtel eingesetzt, um einen Eindruck von seiner relativ geringen Größe zu vermitteln. Das Originaldesign verwendet einen flachen Ferritstab, 50 mm lang und mit einem Querschnitt von 12 × 4 mm, aber jeder Stab mit etwa 10 mm Durchmesser genügt.“
 
Matchbox radio diagram
 Hier sieht man das Streichholzschachtel-Radio. Das „Chassis“ wurde aus Kunststoff gefertigt.
Der Elektor-Prototyp nutzte einen Kunststoff-Innenrahmen, der genau in die Streichholzschachtel passte. Selbst mit Drehkondensator, Ferritstab und Kopfhörerbuchse war die kompakte Anordnung äußerst taschenfreundlich. Die Stromversorgung erfolgte über eine PX675-Quecksilberzelle und die Kopfhörerbuchse diente clevererweise auch als Netzschalter. Eine Leiterplatte war nicht nötig, da die Bauteile direkt verlötet wurden!
 
Matchbox radio project
Das Streichholzschachtel-Radio-Projekt.
Das Ergebnis war ein unglaublich kleines Radio mit überraschendem Empfang und Laufzeit – bis zu 500 Stunden mit einer einzigen Batterie.

Das ursprüngliche Projekt

Der ursprüngliche Artikel „Streichholzschachtelradio“ erschien in Elektor im Mai 1982. Sie können den Artikel kostenlos herunterladen – das ist für einen Zeitraum von zwei Wochen nach Veröffentlichung dieser Nachricht möglich. Falls Sie ein eigenes Streichholzschachtel-Radio-Projekt starten, teilen Sie Ihren Fortschritt gerne auf der Elektor Labs Plattform!
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich in einer 1982er-Ausgabe des ElektorMag. Manche Bauteile oder Produkte sind möglicherweise nicht mehr erhältlich. Wir sind aber überzeugt, dass dieses Projekt dich dazu inspirieren wird, eigene Elektronikprojekte zu beginnen.

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