Hin und wieder stoße ich auf ein altes Elektor-Projekt, das mich daran erinnert, warum ich überhaupt so begeistert von Elektronik bin – nicht nur wegen der Innovation, sondern auch wegen der Kreativität und dem Humor dahinter. Das Projekt "Digitale Liebeshilfe" von M. Muhr aus dem Jahr 1979 ist eine dieser Schaltungen. Es ist eine schräge Mischung aus digitaler Logik und romantischer Verzweiflung. Das Gerät wurde entwickelt, um einem schüchternen Ingenieur zu helfen, seine Gefühle auf die einzige Weise auszudrücken, die er kannte: über Elektronik.

Hier ist die Idee: Man gibt dieses kleine Gerät einer besonderen Person, sie drückt auf einen Knopf, und das Display leuchtet mit den unsterblichen Worten „Hallo, Schöne“. Ob das Herzen gewinnt oder nur ein Augenrollen auslöst, lässt sich diskutieren – aber man kann nicht bestreiten, dass es originell und spaßig war.

Digital wooing aid article
Spaß aus dem Sommer '79

"Die Grundidee ist, den unglücklichen Seelen zu helfen, die beim Anblick ihres Schwarms sprachlos werden und unfähig sind, die Intensität ihrer Gefühle in Worte zu fassen", so Muhr.

Die Schaltung

Technisch gesehen ist die Schaltung ein einfaches, aber elegantes Beispiel für digitale Logik in Aktion. Ein Taktgenerator gibt den Rhythmus vor, ein 4-Bit-Binärzähler zählt die Impulse, und ein 4-zu-16-Decoder schaltet nacheinander alle Ausgänge durch. Eine Diodenmatrix übersetzt diese Signale in die richtigen Segmente einer Minitron-Anzeige (oder ähnliches), sodass jedes Zeichen der Botschaft angezeigt wird. Die Ausgabe lässt sich sogar mit einem Potentiometer fein abstimmen, um das Timing zu kontrollieren – denn sowohl in der Liebe als auch in der Elektronik ist das Timing entscheidend.

 

Digital Wooing Aid circuit
Digitale Logik in Aktion

Sicher, das Ganze ist ein bisschen albern – aber genau das macht es großartig. Solche Projekte zeigen uns, dass Elektronik nicht immer dazu da ist, ernste Probleme zu lösen. Manchmal geht es einfach um Kreativität, Experimentieren und darum, mit Bauteilen und Werkzeugen Spaß zu haben.

Das ursprüngliche "Digitale Liebeshilfe"-Projekt

Der ursprüngliche Artikel, “Digital Wooing Aid”, erschien in Elektor Juli/August 1979. Sie können den Artikel kostenlos lesen in den zwei Wochen nach der Veröffentlichung dieses Beitrags. Wenn Sie an einer neuen Schaltung arbeiten, teilen Sie Ihren Fortschritt gerne auf der Elektor Labs-Plattform!


Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals in einer Ausgabe von Elektor aus dem Jahr 1979. Angesichts des Alters des Projekts sind einige der Bauteile möglicherweise nicht mehr erhältlich und die Konstruktionsmethoden wirken womöglich veraltet. Wir sind jedoch überzeugt, dass Ihnen die Schaltung ein Lächeln ins Gesicht zaubern und Sie zu neuen Projekten inspirieren wird.

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