Die BBC spielt in England eine große Rolle – nicht nur als Sendeanstalt ähnlich wie ARD und ZDF hierzulande. Die BBC hatte schon vor 35 Jahren mit dem Acorn A einen Computer faktisch standardisiert und enorm populär gemacht, indem dieser in einer Sendereihe als Lehrmodell genutzt und somit an britischen Schulen sehr verbreitet war.
Now they did it again...

Die Technik ist dabei völlig anders als beim altehrwürdigen BBC Micro 1.0 und die neue Lösung ist viel, viel billiger. Im März wurde ein Prototyp auf der Basis eines ARM-SoC des Typs Cortex M0 vorgestellt. Die nun demonstrierte endgültige Version des BBC Micro Bit wurde nun mit nur 4 x 5 cm Fläche noch einmal deutlich kleiner. Die kleine Platine verfügt neben USB auch über Bluetooth LE 4.0 und wird über diese Verbindung mit Hilfe einer einfach zu nutzenden Web-Applikation in Java, C++, Phyton und Block auch programmiert. An Bord ist weiterhin ein Beschleunigungssensor und ein Kompass. Zudem bietet die kleine Platine eine Matrix aus 25 ansteuerbaren LEDs und drei I/O-Kanäle für digitale oder analoge Signale.

Bei diesem Projekt handelt es sich aber nicht um „schon wieder ein neues Controller-Board“, da hinter dieser Lösung nicht nur die BBC, sondern auch Partner wie ARM, Freescale und Samsung stecken. Das Konsortium will zudem alle britischen Schüler der 7. Klasse mit einem kostenlosen Board beglücken. Ob die rund 1 Million elf- bis zwölfjährigen Kinder wirklich alle begeistert sein werden, das wird sich zeigen. Auf jeden Fall dürfte der BBC Micro Bit damit auf Anhieb die am weitesten verbreitetste Hardware-Plattform für die Programmierung von Mikrocontrollern auf den britischen Inseln sein. Später dieses Jahr wird das Board auch kommerziell erhältlich sein.

Bild: BBC