Hersteller von Fahrzeugteilen und Zulieferer für KFZ-Beleuchtung in Europa und Japan bereiten sich auf den aufstrebenden Markt für ADB (Adaptive Driving = Scheinwerfer mit adaptivem Lichtkegel) vor. Unter der Bedingung Onboard-Kameras entgegenkommende Fahrzeuge oder Fußgänger zuverlässig erkennen, behauptet zum Beispiel Lumileds, dass ADB die Ausleuchtung der Fahrbahn automatisch einstellen kann, indem sie entweder einzelne LEDs in der Lampe dimmt oder den Lichtkegel nach unten und seitwärts verschiebt.

Nicht nur die großen Hersteller teurer Autos wie Audi und Mercedes-Benz reagieren: ADB ist nun raus aus den Entwicklungs-Labors und wird wohl demnächst auch in Kompaktwagen von Opel, Peugeot und Citroen kommen. Toyota steigt ebenfalls auf ADB ein. Lumileds meint, dass es auch Interesse für ADB von chinesischen Herstellern gibt.
Derzeit beträgt der Anteil von mit ADB ausgerüsteten Autos lediglich ein Prozent des weltweiten Automobilmarktes, aber bis 2025 wird der Anteil voraussichtlich auf 15 % steigen.
 
Bemerkenswerterweise ist ADB in den USA bislang verboten, da die FMVSS (Federal Motor Vehicle Safety Standards) diskrete Abblend- und Fernlichteinstellungen vorschreibt. Firmen wie Lumileds sind allerdings zuversichtlich, dass sich das bald ändern wird. Und tatsächlich wird ADB derzeit von der NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) überprüft. Etliche Anbieter erwarten, dass es 2018 oder spätestens 2020 auch in Amerika dafür grünes Licht geben wird.

ADB wird dank der schnellen Einführung von Fahrzeugen mit ADAS (Advanced Driving Assistance Systems) gefördert. Interessanterweise steht ADB nicht in direktem Zusammenhang mit dem autonomen oder unterstützten Fahren, obwohl es die gleichen Ressourcen wie Sicherheitssysteme benötigt, speziell die Frontkamera.

Heute gibt es etwa zehn Hauptakteure auf dem ADB-Markt, darunter die vier großen Automobilzulieferer Hella (Deutschland), Koito Manufacturing (Japan), Valeo (Frankreich) und Automotive Lighting (Deutschland).