Ein Lüfter für die Mini-Reflow-Platte: Nichts ist so gut, dass man es nicht verbessern könnte
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Als in der Elektor-Ausgabe November/Dezember 2023 der Artikel über die Mini-Reflow-Platte erschien, war ich davon sehr angetan. Ich hatte zwar schon einmal ein ähnliches Projekt mit einem ausrangierten Bügeleisen gebaut, doch war dieses so voluminös, dass es nur in "höchster Not" herausgekramt wurde und ansonsten im Regal verstaubte.
Sobald also die Gerber-Dateien für die Mini-Reflow-Platte auf der Elektor-Homepage zum Download bereitstanden, wurden die Platinen und die fehlenden Teile in China geordert. Ich musste gar nicht mal so lange warten und konnte mich schnell an den Nachbau machen. Der erste Test ging gründlich schief, da die Platine des K-Temperatursensors einen Fehler aufwies, der dazu führte, dass sich die Heizplatte übermäßig stark erhitzte und die Füße sich in die Unterlage einbrannten. Eine neue MAX6675-Platine musste geordert werden.

Die Lehre aus diesem ersten Test war, eine feuerfeste Unterlage für die Heizplatte zu verwenden. Im Bastelkeller fand sich ein geeignetes U-förmiges Aluminiumblech, in das Löcher dort gebohrt und mit M2,5-Gewinde versehen wurden, wo einmal die Füße der Heizplatte stehen sollten. An diesen Stellen wurden, wie in Bild 1 zu sehen, radiale Neodym-Magnete mit Befestigungslöchern festgeschraubt (die sich ebenfalls in der Bastel-Schublade fanden). Das Chassis des Gehäuses wurde aus Reststücken von Sperrholz beziehungsweise Multiplex-Platten zusammengesetzt, sodass es ausreichend Platz für die Elektronik bot (Bild 2).

Ein Lüfter zur Kühlung!
Schon bei meiner Bügeleisen-Lösung hatte ich festgestellt, dass das nötige, zügige Abkühlen der Platte nach dem Reflow-Prozess ein Problem darstellen kann, und so war es auch bei diesem Projekt. Die Heizplatte verfügt zwar über bedeutend weniger Masse als das alte Bügeleisen, doch kann dieser Effekt auch hier nicht vernachlässigt werden.
Also wurde die Mini-Reflow-Platte (genau wie das alte Bügeleisen) erfolgreich mit einem 5-V-Lüfter ausgestattet. Die Ansteuerung erfolgt durch den Arduino Nano über eine Transistor-Treiberstufe. Freie Ausgänge sind beim Nano genug vorhanden, man könnte sogar noch andere nette Gimmicks einbauen. In den Arduino-Sketch war die Lüftersteuerung ebenfalls schnell eingebunden.

Kleine Modifikationen
Die Basis des Transistors wurde mit Pin D12 verbunden (Bild 3), weil dieser auf der Platine gut erreichbar ist (Bild 4). Im Definitionsbereich (direkt unter der Definition von int piezo = 13; und int riscaldatore = 10;) steht im neuen Sketch nun int fan = 12;.

Im Setup des Sketches setzt man den Modus des Pins: pinMode(fan, OUTPUT);, wieder unter die Anweisung pinMode(...) für den Piezo-Summer. Geschaltet wird der Lüfter in der Abkühlphase mit der Ordnungszahl 4, in der Routine, in der die Reflow-Funktionalität verwaltet wird (Gestione funzionalità Reflow). Dort steht jetzt:
faseAttuale = i;
if (faseAttuale == 4)
digitalWrite(fan, HIGH); // fan on
else
digitalWrite(fan, LOW); // fan off
regolaRiscaldatore();
Fehlt noch das Ausschalten des Lüfters beim Abbruch des laufenden Prozesses durch einen langen Tastendruck. Dies erledigt man in den Routinen reflowStop() und reflowEnd():
void reflowStop() {
reflowRunning = false;
myPID.SetMode(MANUAL); // deactivates PID
analogWrite2(0); // heater off
digitalWrite(fan, LOW); // fan off
longBeep();
displayClear();
}
void reflowEnd() {
reflowRunning = false;
myPID.SetMode(MANUAL); // deactivates PID
analogWrite2(0); // heater off
digitalWrite(fan, LOW); // fan off
endBeep();
displayClear();
}
Der Lüfter wurde auf zwei Reststücke Multiplex geschraubt und so genau oberhalb der Heizplatte angebracht, wie im Titelbild zu sehen ist.
Es sollte noch betont werden, dass selbstverständlich ein dreiadriges Netzkabel zur Stromversorgung verwendet und (nach Aufnahme der Fotos) auch mit einem Netzschalter ausgestattet wurde. Der Schutzleiter ist am U-Profil angeschlossen und hat damit auch Kontakt mit der Heizplatte und der Abschirmung des Temperatursensors – sicher ist sicher!
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel (240198-01) erscheint in Elektor November/Dezember 2025.
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