Gegenüber dem Model B von 2012 mit seiner ARM11-CPU hat sich viel getan. Es gab sehr viel Software wie WebKit, LibreOffice, Scratch, Pixman, XBMC/Kodi, libav und PyPy. Das Raspberry-Pi-Projekt wurde ein Riesenerfolg und der winzige Einplatinen-Computer zum Spottpreis verkaufte sich millionenfach – gerade auch an Leute, die sich für Embedded-Systeme interessierten.

Doch Hardware lässt sich langfristig auch nicht durch ausgefeilteste Software-Entwicklung ersetzen. Daher wurde es Zeit für mehr Rechenleistung und mehr Speicher. Glücklicherweise erschien von Broadcom mit dem Typ BCM2836 ein nagelneuer SoC. Er kann, was sein Vorgänger BCM2835 auch konnte, bietet aber statt einem ARM11-Core mit 700 MHz jetzt gleich vier Cores des Typs ARM Cortex-A7 mit 900 MHz. Alles andere bleibt wie es war. Das hat den großen Vorteil, dass kein schwieriger Umstieg zu bewältigen ist und auch keine Stabilitätsprobleme zu erwarten sind. Hinzu kommt eine Speicherverdoppelung auf glatte 1 GB RAM. Das entspricht einer unglaublichen Versechsfachung der Leistung!

Raspberry Pi 2 (Mod. B) mit seinen vier USB-2.0-Ports kann ab sofort zum Einführungspreis von 36,95 € bei Elektor bestellt werden kann. Zum Betrieb braucht man ein Update des NOOBS oder Raspbian-Image mit einem ARMv7-Kernel von der Download-Seite der Raspberry-Pi-Org. Aktuell gibt es das gleiche ARMv6-Raspbian-Userland für Raspberry Pi 1 und 2. In den nächsten Monaten wird geprüft, ob mit dem regulären ARMv7-Debian eine höhere Leistung möglich ist, oder ob mit ein paar angepassten Libraries das Beste aus zwei Welten machbar ist. Mit einem ARMv7-SoC kann man sogar Ubuntu laufen lassen: Ein Image von Snappy Ubuntu ist schon verfügbar – NOOBS gibt es in den nächsten Wochen.