Forscher der University of Washington (USA) haben ein Datenübertragungssystem per Funk entwickelt, das aber keine eigenen elektromagnetischen Wellen erzeugt. Durch die Ausnutzung des sowieso an jedem Ort vorhandenen elektromagnetischen Grundpegels benötigt das System daher keine eigene Stromversorgung. Bei Experimenten konnten mit diesem rein passiven System immerhin Entfernungen von einem Meter überbrückt werden. Die Forscher sind der Ansicht, dass sich diese Technik sehr gut für die Integration in Kleidung oder aber für Sensoren eignen würde, die so nicht gewartet werden müssen.
 
Das System nutzt, wie schon gesagt, eine Art Wiederabstrahlung des Hintergrundrauschens bzw. des eh vorhandenen Wellensalat. Der englische Fachbegriff lautet „ambient backscatter“. Die Funkwellen von Radio- und TV-Sendern sind in bewohnten Gegenden ja überall in der Regel mit ausreichender Feldstärke vorhanden. Die Funkmodule absorbieren die mit Antennen empfangenen Wellen oder reflektieren sie, wodurch detektierbare Informationen an ein weiteres Modul übertagen werden können. Die Prototypen erreichten hierbei eine Datenübertragungsrate von 1 kb/s an verschiedenen Orten in Seattle.  Hierfür wurden die Signale eines etwa 10 km entfernten TV-Senders zweckentfremdet.
Die Forscher sind der Ansicht, dass diese Technik sich auf für den Einbau in Mobilgeräte wie Smartphones eignen würde. Diese könnten dann auch bei leeren Akkus noch Prüfinformationen für Testzwecke versenden.
 
Bild: University of Washington