Weltweit sind nun schon fast ein Jahr keine B737-MAX-8 und -9 mehr geflogen. Seit mit dem Flugzeug der Ethiopian Airlines im vergangenen März schon das zweite Modell dieses Typs abgestürzt war, wurden weltweit allen Exemplaren die Flugerlaubnis entzogen. Seitdem zeigten sich unglaubliche Sicherheitsmängel bei der Herstellung und der Zertifizierung, die auch die Sicherheitsbehörden in Misskredit brachte. Nun plant die US-Luftfahrtbehörde Boeing zu zwingen, viele737-MAX neu zu verkabeln.
 
Bei den beiden Abstürzen kam es vor dem Absturz zu unkontrollierbarem Absenken der Nase durch die Flugzeugelektronik, die auf eine fehlerhafte Anti-Stall-Automatik zurückgeführt wird. Dabei zeigten sich in der nunmehr ungewöhnlich langen Untersuchungsphase der Defekte, dass defekte Sensoren verbaut wurden und dass es zu Vertuschungen von weiteren Sicherheitsmängeln kam. Letztlich soll es darauf hinauslaufen, dass der kompletten Verkabelung die Zulassung entzogen wird, da Kurzschlüsse und ähnliche Fehler wie bisher sonst nicht ausgeschlossen werden können. Angeblich gilt das für fast 800 schon produzierte MAX-Exemplare, von denen ein Teil bereits ausgeliefert wurde.
 
Das Flugzeug wird erst dann für den Flugverkehrt freigegeben, wenn alle sicherheitsrelevanten Fragen geklärt sind. Boeing erwartet trotzdem, dass die Flugzeuge bis Mitte des Jahres wieder in Betrieb genommen werden können.
Wie man an dieser unrühmlichen Geschichte mit traurigem Anlasse sehen kann, ist Elektronik aus fast keinem Bereich menschlichen Lebens mehr wegzudenken und Sicherheitsaspekte werden immer wichtiger. Vielleicht denken Sie an die Probleme von Boeing, falls Sie sich über die Bürokratie ärgern, welche die Sicherheit technischer Anlagen und Geräte gewährleisten soll. Es ist eine logische Folge immer komplexer werdender Systeme (samt aller ihrer Vorteile), dass die entsprechenden Regularien ebenfalls immer komplizierter werden.
 
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