Wissenschaftler des FOM-Instituts AMOLF haben eine neuartige optische Linse entwickelt, die nicht wie traditionelle Linsen gekrümmt, sondern völlig flach ist. Die Linse funktioniert nach dem Prinzip der negativen Lichtbrechung, deren Existenz schon 1968 vom ukrainischen Physiker Victor Veselago vorhergesagt wurde. Mögliche Anwendungsgebiete für diese flache Linse sind sehr kompakte optische Speichermedien und mikroskopisch kleine Mikroskopiegeräte.

Seit den ersten Vorhersagen von Veselago, dass sich Licht „falsch herum“ in Materialien mit negativen Brechungsindex brechen kann, sind Wissenschaftler auf dem Gebiet der Optik fasziniert von der Vorstellung, eine flache Linse entwickeln zu können. Eine solche flache Linse besitzt keine optische Achse, so dass parallele Bilder in großer Zahl geschaffen werden können. Daneben weist die flache Linse eine Brennweite auf, die kleiner als die Wellenlänge des Lichts ist, was eine Reihe von neuen Möglichkeiten bei der Erstellung von Bildern ermöglicht.

Die flache Linse wurde so entworfen, dass sie einen isotropen negativen Brechungsindex aufweist, einen Brechungsindex von n = -1 für alle Richtungen im Material. Die Linse, die die Forscher entwickelten, arbeitet im ultravioletten Bereich und wurde in einer dünnen periodischen Silber-Titandioxyd-Filmstruktur erstellt.