Forscher des britischen NPL (National Physical Laboratory) und des Imperial College London haben den ersten Maser entwickelt, der bei Zimmertemperatur arbeitet. Ein Maser (Microwave Amplification by Stimulated Emission of Radiation) funktioniert ganz analog zum bekannten Laser, nur dass hier Mikrowellen statt Licht verstärkt und konzentriert werden. Maser gibt es zwar schon seit über 50 Jahren, doch sie konnten bisher nur bei extremen Bedingungen wie einer Temperatur nahe dem absoluten Nullpunkt im Vakuum bei sehr starken Magnetfeldern operieren. Beim neuen Maser ist das alles überflüssig, weshalb die Forscher davon ausgehen, dass er zum Beispiel für sehr empfindliche medizinische Scanner, verbesserte chemische Detektoren, rauscharme Sensoren für Quanteneffekte und verbesserte Radioteleskope eingesetzt werden kann.
 
Der neue Halbleiter-Maser besteht aus einem Saphir-Ring mit einem Kristall aus p-Terphenyl darin, der mit Pentacen, einem polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoff, dotiert ist. Dieses Material ersetzt den Rubin, der in konventionellen Masern verwendet wird. Ein interessantes Detail ist, dass beim Aussenden der Mikrowellen der ursprünglich farblose Kristall eine rote Farbe bekommt, die an einen Rubin erinnert. Die Forschungsergebnisse wurden am 16.08.2012 in der Zeitschrift Nature veröffentlicht.