6/12-V-Autodetect!

Mich interessierte auch, wie sich das Ladegerät verhalten würde, wenn man einen Akku anschließt, bei dem eine oder zwei Zellen durch Sulfatierung oder interne Kurzschlüsse defekt waren. Ich bekam eine „als tot erklärte“ 12-V-Batterie mit 12 Ah aus dem BMW meines Elektor-Kollegen Jan Visser. Ein angeschlossenes Voltmeter zeigte etwa 9,2 V. Der Lader machte einen zweiten Versuch mit 12,6 V, gab dann aber auf. Es folgte kein weiterer Versuch mit 12,6 V und der Fehlerindikator leuchtete. Todesfall #1.

Ein weiterer Test mit einer „sterbenden“ 12-V-Blei-Gel-Batterie verlief etwas anders. Es gab drei 1 s dauernde Versuche, 13 V an die Klemmen zu legen, doch die Fehleranzeige leuchtete nicht. Das Voltmeter verriet, dass sich das Ladegerät für einige Zeit abgetrennt hatte. Nach einer Pause klappte dann das Laden tatsächlich. Leider – aber technisch korrekt – leuchtete die Fehlerlampe nach etwa einer Stunde dann doch. Todesfall #2.

Die Minimalspannung für einen Ladeversuch liegt für 12-V-Batterien bei 9,5 V. Im 6-V-Bereich benötigt der Lader mindestens 4,5 V, um einen Ladevorgang zu starten. Für meinen Geschmack sind diese Schwellen etwas niedrig, denn Spannungen in dieser Höhe weisen auf Tiefentladung und wahrscheinliche Defekte hin.

Der Lader fungiert also leider nicht als Blei-Gel-Regenerator, was ich mir heimlich erhofft hatte. Doch dafür gibt es schließlich 30-mF-Elkos. No risk no fun!

Sanftes Laden
Es handelt sich mit Ladeströmen von 1 A bei 12 V und 0,55 A bei 6 V definitiv nicht um ein Schnellladegerät. Bei üblichen Autobatterien mit 40...65 Ah ist es eher ein Sehrlangsamladegerät. Der Aufdruck einer Maximalkapazität von 120 Ah ist daher lächerlich. Für meine Akkus mit ihren lediglich 6 Ah und 14 Ah ist das Gerät aber gut passend.

Ich habe sowohl die Klemmenspannung als auch den Ladestrom während eines vollen Ladezyklus bei einer zwar leeren aber noch guten Reservebatterie aufgezeichnet. Das Ergebnis verglich ich mit der auf der mitgelieferten idealen Ladekurve. Nach Skalierung auf 6,2 V fand ich einen Fehler von nur 0,075 V bei den realen Messwerten. Das ist bei Blei-Akkus nicht der Rede wert. Die Wartungsphase arbeitet mit Impulsen, die ich nicht gerade zärtlich fand. Aber genauso wie bei Konstantstrom ergab sich ein mittlerer Strom im mA-Bereich.



Der Lader wird warm, wenn er am Anfang den vollen Ladestrom liefern muss.

Fazit
Der Z10-Lader von Dunlop ist mehr als jeden Cent seines extrem niedrigen Preises wert. Der Lader macht tatsächlich genau das, was draufsteht. Der Schutz gegen Fehlbedienung und grobe Misshandlung ist eindrucksvoll. Das mitgelieferte Handbuch ist ziemlich übel, denn es beschreibt über weite Teile schlicht ein anderes Gerät. Ein großer Pluspunkt: Null Bedienungselemente. Und da man nichts einstellen kann, kann auch der unbedarfte Anwender nichts wirklich verkehrt machen. Angeblich steckt ein „12-bit AD processor“ mit einem fünfphasigen Ladeprofil unter der Haube. Diese „technischen“ Angaben verführen eher zum Schmunzeln. Aber nichtsdestotrotz funktioniert das federleichte Gerät prima.

Wenn Sie auch einen kleinen Blei- oder Blei-Gel-Akku beim Überwintern flott halten wollen, dann greifen Sie zu und schnappen Sie sich einen Lader (oder ein paar). In D findet Google momentan Preise zwischen 15 und 25 €.