Die SDRplay RSPdx ist ein 14-Bit-Single-Tuner SDR Empfänger mit kontinuierlicher Abdeckung von 1 kHz bis 2 GHz. Drei Eingangsanschlüsse, eine große Anzahl von per Software wählbaren Front-End-Filtern und ein externer Referenztakteingang heben ihn von anderen SDR-Empfängern auf dem Markt ab.

Überblick über den SDRplay RSPdx

Die drei per Software auswählbaren Eingänge des RSPdx bieten Flexibilität für Multi-Antennen-Setups. Die Eingänge Port 1 und 2 sind SMA-Anschlüsse mit einer kontinuierlichen Abdeckung von 1 kHz bis 2 GHz. Port C ist eine BNC-Buchse und bietet einen Bereich von 1 kHz bis 200 MHz.
 
SDRplay RSPdx
Der SDRplay RSPdx in seiner ganzen Pracht.

Verschiedene Eingangsfilter, die an allen Eingängen verfügbar sind, können zur Unterdrückung unerwünschter Signale verwendet werden. Die UKW-, MW- und DAB-Rundfunkbänder können durch drei individuell wählbare Notch-Filter ausgeblendet werden. Ein 500-kHz-Tiefpassfilter kann zur Verbesserung der VLF-Signalleistung eingesetzt werden. Eine vollständige Übersicht über alle wählbaren Filteroptionen finden Sie in der nachstehenden Tabelle.

 
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Software-wählbare Filteroptionen.

Antennenvorspannung

Ein integriertes Bias-T (nur an Port B verfügbar) kann 4,7 V mit einem maximalen Strom von 100 mA liefern. Der interne 0,5 ppm TCXO bietet eine stabile Referenztaktquelle. Wenn eine höhere Frequenzstabilität erforderlich ist, kann ein externes 24-MHz-Referenzsignal über eine MCX-Buchse an den RSPdx angeschlossen werden.

SDRplay RSPdx Software

Wie bei früheren SDRplay-Produkten sind zahlreiche Software-Optionen verfügbar, und Sie müssen nicht auf Ihre Lieblingssoftware von Drittanbietern verzichten.

SDRuno ist ein kostenloses Softwarepaket, das vom Hersteller für alle SDRplay-Empfänger angeboten wird. Es bietet eine intuitive und effektive Möglichkeit, die per Software wählbaren Funktionen des RSPdx (und anderer SDRPlay-Empfänger) zu steuern.
 
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Screenshot der SDRuno-Software.

Spectrum-Analyzer

Der RSP Spectrum Analyzer ist ebenfalls auf der Website des Herstellers erhältlich und verwandelt den RSPdx in einen leistungsfähigen Spektrum-Analysator.

Wenn Sie es vorziehen, etablierte Softwarepakete wie SDR-Console, HDSDR, CubicSDR oder sogar GNU Radio zu verwenden, haben Sie Glück. Der Hersteller bietet API-Pakete an, die es dem RSPdx ermöglichen, gut mit Software von Drittanbietern zusammenzuarbeiten.

Verarbeitungsqualität

Die Verarbeitungsqualität des RSPdx scheint recht robust zu sein. Ich würde zwar nicht empfehlen, es absichtlich auf den Boden fallen zu lassen, aber ich wäre auch nicht allzu besorgt, wenn es versehentlich passiert. Mit einem Gewicht von nur 315 g und einer Größe von 113 mm × 94 mm × 35 mm könnte man es fast als Taschenformat bezeichnen. Es ist klein genug, um ein großartiger Begleiter auf Flugreisen zu sein und eine langweilige Zwischenlandung interessanter zu gestalten.

Erste Schritte mit dem SDRplay RSPdx

Nachdem ich der Start Here Prozedur des Herstellers gefolgt war und die notwendigen Treiber und SDRuno installiert hatte, war ich erstaunt über die umfangreiche Anzahl von Optionen, die die Software bietet. Es dauerte eine Weile, um alle möglichen Einstellungen zu erkunden und auszuprobieren. Verschiedene Plugins stehen zur Verfügung, um die Palette der Möglichkeiten noch zu erweitern. Zum Beispiel ermöglicht ein DAB-Plugin den Empfang von digitalen Sendern.

Schnelle Suchfunktionen

Die Suchfunktion ist unglaublich schnell. Der Benutzer kann aus vorkonfigurierten Suchbereichen wählen, z. B. dem UKW-Luft- oder Seefunkband. Natürlich lassen sich auch eigene Suchbereiche einrichten. Gefundene aktive Kanäle werden automatisch in eine Liste aufgenommen und können entweder benannt und gespeichert oder für den Suchlauf gesperrt werden.
 
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Die SDRuno-Suchlauffunktion im Einsatz

Neben einem Frequenzsuchlauf ist natürlich auch ein Speichersuchlauf möglich. Für jeden Speicherkanal kann der entsprechende Antennenanschluss, die Modulationsart und - bei Bedarf - ein individueller Schwellenwert eingestellt werden. Diese Funktion ermöglicht dem Anwender einen schnellen Suchlauf über ein breites Spektrum von Frequenzen und Funkdiensten mit mehreren Antennen für unterschiedliche Bänder.
 
SDRplay RSPdx with mini whip
Das SDRplay RSPdx mit einer Mini-Whip-Antenne für VLF/HF-Empfangsexperime.

Hervorragende Empfindlichkeit

Um die HF- und VLF-Leistung zu testen, habe ich eine preiswerte Mini Whip-Antenne verwendet. Zu meiner Überraschung funktionierte die Mini Whip auch recht gut, wenn man nur die 4,7 V vom internen Bias-T am ANT B-Anschluss verwendete. Sogar in meinem Büro, in einem Betongebäude, konnte ich verschiedene Amateurfunkgespräche auf dem 80- und 40- Meter-Band hören. Eine solch herausragende Empfindlichkeit ist in der Tat ein großartiges Merkmal. Der Hersteller macht zwar keine Angaben zu den Empfindlichkeitswerten, aber die MDS-Werte (Minimum Discernible Signal) liegen nachweislich zwischen ca. -120 dBm und besser als -140 dBm für Frequenzen über 144 MHz in einem ARRL labortest nachgewiesen.

VLF-Leistung

Ich war auch sehr neugierig auf die VLF-Leistung des Geräts. Mit der gleichen Inneneinrichtung und meiner Mini-Whip-Antenne konnte ich verschiedene Dienste im VLF-Bereich empfangen. Navtex-Wetterberichte, DCF77 und ein nahegelegenes Non-Directional Beacon (NDB) konnten problemlos empfangen werden. Die Aktivierung des integrierten 500-kHz-Tiefpassfilters hatte einen hörbaren Einfluss auf das Grundrauschen.

Erfassen einer Filterkennlinie

Um die Benutzerfreundlichkeit der RSP Spectrum Analyzer Software zu testen, beschloss ich, die filterkennlinie eines 1090 MHz ADS-B SAW-Filters mit einer Rauschquelle zu messen. Eine breitbandige Rauschquelle wurde in den Filter eingespeist, und der Ausgang des Filters wurde mit dem ANT A-Anschluss des RSPdx verbunden. Die Mittenfrequenz wurde auf 1090 MHz mit einer Spanne von 200 MHz eingestellt. Es wurden eine Mittelwert- und eine Spitzenwertkurve eingerichtet, die gleichzeitig angezeigt werden sollten. Wie erwartet, erschien die Durchlassband-Kennlinie des SAW-Filters schnell auf dem Display.
 
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Testaufbau zur Messung der Bandpass-Kennlinie eines 1090-MHz-SAWFilters.

Rundfunk-Filter

Die per Software auswählbaren Rundfunk-Filter erwiesen sich als recht effektiv. Besonders im UKW-Sendeband und im oberen UKW-Bereich war die Rauschunterdrückung recht gut. Wie effektiv die Rundfunk-Filter sind, zeigte sich, als ich beim Durchsuchen des UKW-Sendebandes vergaß, sie zu deaktivieren. Ich war ziemlich frustriert, weil ich keinen meiner Lieblingssender einstellen konnte, bis ich bemerkte, dass diese Filter noch aktiviert waren. Nachdem ich sie deaktiviert hatte, kam die Musik wieder aus meinen Lautsprechern.

Schlussfolgerung

Der SDRplay RSPdx ist das perfekte Werkzeug für Empfänger-Setups mit mehreren Antennen. Es scheint auch das einzige SDR auf dem Markt zu sein, das für VLF-Empfang optimiert ist. Mein einziger Kritikpunkt ist die recht niedrige Spannung, die das interne Bias-T liefert. Eine mögliche Umgehung wäre, bei Verwendung in einem Remote-Setup, die Nutzung der 4,7 V zur Aktivierung eines externen Relais oder FETs zur Steuerung einer höheren Bias-Spannungsquelle.

Der erweiterte Frequenzbereich, die drei per Software wählbaren Antennenanschlüsse, der externe Referenzeingang und die per Software wählbaren Filter sind ein echtes Plus gegenüber anderen SDR-Empfängern und sprechen stark für den RSPdx. Insgesamt bin ich sehr beeindruckt von der Leistung dieses kleinen SDR-Empfängers und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die er bietet.