Windenergie hat ein sauberes Öko-Image. Dabei ist leicht nachzuvollziehen, dass neben Flächenverbrauch und anderen Aspekten wie Ästhetik, Lärm und Vogelschutz auch ordentlich Energie dafür benötigt wird, Windkraftanlagen zu produzieren, aufzustellen, zu warten und sie schließlich wieder zu entsorgen. Wenn man nun Energiegewinn und Energieverbrauch gegeneinander aufrechnet, zeigt sich aber doch, dass Windparks ganz schön öko sind.

Siemens hat untersucht, welche ökologischen Faktoren für Strom aus Wind relevant sind. Demnach sind Windenergieanlagen typischerweise für eine Lebensdauer von 25 Jahren konzipiert. In dieser Zeit produzieren sie zwar viel Strom, aber nicht ganz emissionsfrei und damit nicht ganz verbrauchsneutral. Pro kWh rechnet man mit etwa 7 g CO2. Würde man diese Kilowattstunde konventionell erzeugen, dann ergäben sich Emissionen von 865 g. Eine „normale“ größere Anlage mit 80 Turbinen produziert total etwa 53 Millionen MWh im Laufe ihres Lebens. Dies ergibt eine Nettoeinsparung an CO2 von etwa 45 Millionen Tonnen. Der Saldo ist also eindeutig positiv.

Man kann mit diesen Zahlen auch grob abschätzen, wann sich eine Windenergieanlage ökologisch amortisiert. Das ist die Betriebszeit, die benötigt wird, um die durch Herstellung, Aufbau, Betrieb und Entsorgung bedingte CO2-Emission zu kompensieren. Wegen des niedrigeren Aufwands für Anlagen an Land liegt hier die Amortisierungszeit bei nur 4,5 bis 5,5 Monaten. Bei Offshore-Anlagen steigt die Zeit zwar deutlich auf 9,5 bis 10,5 Monate – gemessen an der Lebensdauer liegt der Eigenenergieverbrauch aber immer noch bei etwa 4%. Der „ökologische“ Wirkungsgrad liegt damit selbst auf See bei exzellenten 96%.

Bild: Sandri Alexandra