Kaum hatte die Raspberry Pi Foundation an diesem Montag die zweite und sehr viel leistungsfähigere Version ihres Winz-Computers RPi vorgestellt, überraschte Microsoft mit der Meldung, dass der Softwarehersteller beabsichtige, das kommende Windows 10 auf RPi 2 lauffähig zu machen. Und das war noch nicht alles: Windows 10 für RPi 2 wird kostenlos sein!

Zugänglich wird das neue Betriebssystem für alle Teilnehmer der Maker-Community über das Windows Developer Program for IoT, für das man sich dort registrieren muss.
Damit erschließt sich diese äußerst preiswerte Hardware-Plattform für alle denkbaren Steueraufgaben nicht nur unter den bisherigen linuxartigen Betriebssystemen, sondern es kann auch mit den klassischen Entwicklungs-Tools von Microsoft bearbeitet werden, die aus der PC-Welt bekannt sind. Microsoft hat dabei die Zeichen der Zeit erkannt und realisiert, dass sich ein Windows 10 nicht zu einem Preis verkaufen ließe, der ein Mehrfaches der Hardware-Basis betragen würde. Die Investition in die Unterstützung zahlt sich also in erster Linie durch Kundenbindung aus. Wer gute Erfahrungen mit Microsoft-Technik macht, ist sicherlich auch anderweitig geneigt, Produkte aus dem Hause Microsoft in Erwägung zu ziehen und nicht von vorneherein, wie in der Maker-Szene gang und gäbe, ausschließlich auf Linux und „freie“ Software zu setzen. Außerdem ist die Anpassung wohl so schwierig nicht, denn Windows 10 ist ja von vorneherein auf die Skalierbarkeit für unterschiedliche Hardware ausgelegt. Zudem wurde ARM bislang nur durch Windows RT unterstützt, das nun vor dem Ende steht. ARM-basierte Prozessoren haben mittlerweile aber so einen enormen Marktanteil durch den Boom bei Mobilgeräten gewonnen, dass Microsoft dies nicht einfach ignorieren kann. Es bleibt spannend, inwieweit Windows 10 auf RPi flüssig genug laufen wird.