Die Ingenieure der Rutgers University (USA) haben ein Identifikationssystem entwickelt, das Fingervibrationen zur Erkennung der Benutzer nutzt. Das Vibwrite-Sicherheitssystem ermöglicht eine Benutzererkennung, wenn Finger auf eine glatte Oberfläche treffen. Die Entwickler glauben, dass das System billiger als Fingerabdruck- oder Iris-Scan-Identifikation sein könnte.
 
Professorin Jennifer Chen erklärt das Identifizierungsprinzip so: „Jeder Mensch hat einzigartige Finger und übt einen speziellen Druck mit den Fingerspitzen auf eine Oberfläche aus. Sensoren können diese subtilen Muster an physiologischen und Verhaltensunterschieden erkennen und eine Person damit identifizieren und authentifizieren".
 
Vibrationsmotor und Piezosensor
Das System besteht aus einem Vibrationsmotor, der an einer glatten Oberfläche befestigt ist und Vibrationen erzeugt. Ein piezoelektrischer Sensor an anderer Stelle erfasst diese Schwingungen und wandelt sie in messbare Spannungen um. Wenn ein Benutzer seinen Finger auf eine Fläche zwischen Motor und Sensor setzt, beeinflusst er die Übertragung dieser Schwingungen. Da jeder seinen Finger anders einsetzt, misst der Sensor immer unterschiedliche und einzigartige Vibrationen. Damit kann man die subtilen Unterschiede in Physiologie und Verhalten erkennen und die Person identifizieren.

 
VibWrite-Versuchsaufbau auf der Holzplatte einer Türverkleidung.
Laut den Ingenieuren kann das System für Türen mit elektronischen Schlössern, Autotüren oder auch Laptops verwendet werden, also mit allen Arten von Geräten, die eine glatte Materialoberfläche haben. VibWrite integriert verschiedene Passworttechniken und verhaltensbezogene und physiologische Merkmale, operiert jedoch hauptsächlich mit der Berührungserkennung durch Vibrationssignale.
In ersten Tests mit Probanden wurde festgestellt, dass in 95 % der Fälle die richtige Person erkannt wurde. In 3 % der Fälle ging es schief, was weitere Forschung und Tests nach sich zieht.

 
Drei unabhängige Arten der Benutzerauthentifizierung.

Wissenschaftler arbeiten nun an einem ausgefeilten System, indem sie mehrere Sensorpaare einsetzen, die Hardware verfeinern und die Authentifizierungsalgorithmen verbessern. Darüber hinaus testen sie das System auch im Freien, um wechselnde Temperaturen, Feuchtigkeit, Wind, Schmutz und andere Bedingungen zu berücksichtigen.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie in diesem wissenschaftlichen Paper.