Nach Fotodioden, Fototransistoren und fotoempfindlichen Widerständen gibt es wohl bald auch Fotokondensatoren. Vielleicht ist „bald“ etwas vorgegriffen und die japanischen Forscher, die den von ihnen so benannten fotodielektrischen Effekt entdeckt haben, sind etwas überoptimistisch. Auf jeden Fall wurde ihre Erfindung in der Fachzeitschrift Applied Physics Letters veröffentlicht.

Die Steuerung der Leitfähigkeit von Materialien durch Licht ist nicht gerade ein neues Phänomen, sondern altbekannt. Man kann mit Licht über die elektrische Leitfähigkeit auch die dielektrische Leitfähigkeit beeinflussen. Damit ist man schon fast bei fotodielektrischen Konzepten, doch die Änderung der Leitfähigkeit macht Kondensatoren eher schlecht.

Der Clou am neu entdeckten Effekt ist der, dass das Licht nicht die elektrische Leitfähigkeit, sondern rein die Dielektrizität beeinflusst. Die Forscher untersuchten das Verhalten einer Keramik mit der Zusammensetzung LaAl0.99Zn0.01O3-d unter Bestrahlung mit Licht. Dabei stellte sich heraus, dass lediglich die Permittivität, also die Durchlässigkeit für elektrische Felder durch Licht beeinflusst wird. Dabei gab es eben keinen Einfluss auf die elektrische Leitfähigkeit. Wie das Ganze funktioniert, das ist noch nicht ganz klar. Es scheint, dass dieses Verhalten mit Materialdefekten zu tun hat.

Elko-Konvolut. Bild: Public Domain, Creative Commons CC