Über 90% der produzierten Solarzellen bestehen aus Silizium und schaffen es dennoch nicht, einen großen Teil der Lichtenergie in Strom zu verwandeln. Ausgangsmaterial dieser monokristallinen Zellen sind Schichten von etwa 150 µm Stärke aus hochreinen Silizium-Kristallen. Diese sind teuer und aufwändig herzustellen. Dünnfilm-Solarzellen stellen mehr und mehr eine echte Alternative dar. Die Konversion selbst läuft über einen besseren Halbleiter-Prozess, sodass man mit weniger Material bei einer Schichtstärke von nur 2 µm einen ähnlichen Wirkungsgrad wie bei den dickeren Schichten erreichen kann. Dünnfilm-Solarzellen sind daher deutlich preisgünstiger.

Die meisten Dünnfilm-Solarzellen benötigen zusätzliche Schichten aus Cadmiumtellurit (CdTe) und Cadmiumsulfid (CdS). Das Grundproblem dieser Technik ist nun, dass diese Cadmium-Verbindungen stark umweltschädlich sind. Forschern an der englischen Liverpool University gelang nun der Nachweis, das Magnesiumchlorid ein guter Ersatz für Cadmiumchlorid ist. Man gewinnt es einfach aus Meerwasser und nutzt es auch in Streumitteln gegen winterliches Eis auf Straßen sowie als Koagulantium für Tofu, der veganen Proteinquelle, aus dem z. B. Sojamilch hergestellt wird.

Magnesiumchlorid ist in Massen und sehr preiswert verfügbar, es ist sogar etwa hundert Mal preiswerter als Cadmiumchlorid. Der Wissenschaftler Jonathan Major, der diesen neuen Magnesiumchlorid-Prozess entwickelt hat, meint, dass der komplette Energiebedarf der Welt aus Solarenergie befriedigt werden könne. Schließlich würde die Sonne in jeder Stunde soviel Energie zur Erde senden, dass man damit den kompletten Energiebedarf eines Jahres decken könnte. Seiner Ansicht nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis Solarenergie preislich fossile Energie unterbieten kann.