Die USB-3.0-Promoter-Group ist anscheinend mit den bisherigen Leistungsdaten ihrer Schnittstelle nicht zufrieden und hat sich jetzt die Fähigkeiten zur Versorgung von Peripherie vorgenommen: Nach einer neuen Spezifikation für die Energieversorgung soll der Anschluss einen variablen Output von bis zu 100 Watt liefern. Damit wäre der reine USB-Betrieb verschiedenster Geräte denkbar, die bislang noch eine zusätzliche Stromquelle benötigten. Allerdings gilt einschränkend: Nichts Genaues weiß man nicht!


Der neue Standard soll parallel zur aktuellen Energiespezifikation 1.2 (bei USB 3.0) existieren, die 0,9 A bei 5 V definiert, und sogar abwärtskompatibel zu USB 2.0 sein. Ein weiteres Feature soll sein, dass der USB-Port sowohl als Quelle als auch als Empfänger von Strom agieren können soll, abhängig von den Anforderungen der Nutzung. Die finale Version soll 2012 erscheinen.
Ein Output von bis zu 100 W würde den Betrieb diverser Geräte ermöglichen - etwa Bildschirme, Media Player oder größere externe Festplatten – ohne dass ein herkömmliches Netzteil nötig wäre. Die neuen Spezifikationen werden gegen Jahresende dem Review durch die Industrie unterzogen. Ein Zeitplan für die kommerzielle Einführung liegt wohl noch nicht vor.

 

Kommentar von Elektor-Autor Thomas Scherer:
Wenn man Stecker und Buchsen für USB-3.0 betrachtet, dann kommen einem Zweifel am Vorhaben, über diese Kontakte so hohe Leistungen zu übertragen. Entweder muss ein völlig neues Stecksystem her oder aber die Sache grenzt an ein technisches Wunder, denn große Ströme sind mit diesen Kontakten nicht drin, womit also nur die Erhöhung der Spannung bliebe. Doch bei halbwegs verträglichen Strömen um 1 A wären die Spannungen viel zu groß und würden wohl nicht nur bei VDE und TÜV Stirnrunzeln auslösen. Schließlich ist auch bei Power over Ethernet bei 48 V Schuss. Nächstes Jahr werden wir alle sehen, ob das Vorhaben Konjunktiv bleibt oder ob sich das Ziel zumindest teilweise erreichen lässt, denn etwas mehr Leistung via USB wäre tatsächlich nicht schlecht.

 

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