Unter dem Begriff „The Dutch Windwheel“ firmiert ein Projekt, das aus einer Entwicklung eines Konsortiums der TU Delft und der Universität Wageningen in den Niederlanden hervorgegangen ist. Dabei geht es um nichts weniger als um die Neuerfindung der guten alten Windmühle. Das Ganze mechanikfrei und höchst modern zur direkten Stromgewinnung aus Wind.

Technisch gesehen handelt es sich dabei um ein Konzept mit dem klangvollen Akronym EWICON (Electrostatic WInd energy CONverter). Die übliche Methode der Energiegewinnung aus Wind durch eine moderne Turbine ist im Wesentlichen eine Weiterentwicklung der guten alten holländischen Windmühle. Es dreht sich ein Rotor, der einen Generator antreibt. Die Sache macht Krach und ist aufwändig. Durch den Verzicht auf Mechanik beim EWICON wird die Energiegewinnung leise, wartungsarm und die intermittierenden Schlagschatten durch die Flügel gibt es nicht. Auch für Vögel und Fledermäuse könnte das neue Konzept ungefährlicher sein.

Bleibt die Frage, wie The Dutch Windwheel funktioniert. Im Prinzip lässt man dabei den Wind viele aber sehr leichte geladene Teilchen gegen die Kraft eines elektrischen Feldes davontragen. Damit wird mechanische Arbeit geleistet, die direkt in elektrische Energie umgewandelt wird, da die so entstehende Ladung abgeleitet wird. Als Teilchen fungieren winzige Wassertröpchen und Wasser gibt es in unseren Breiten mehr als genug. Bleibt die Frage, wie effektiv diese Methode ist. Das ist mit Sicherheit noch eine größere Herausforderung für die Ingenieure. Sie sind jedenfalls jetzt schon mächtig stolz auf das Konzept, denn auf der Projektseite wimmelt es vor Superlativen.