Die 18-jährige Schülerin Eesha Khare steht aktuell im Mittelpunkt von sich überschlagenden Meldungen, denn angeblich hat sie einen Akku für mobile Geräte wie Smartphones etc. erfunden, der in nur 30 Sekunden geladen werden kann. Das klingt unglaublich. Und das ist es auch:

 

Fakt ist, dass die junge Frau mit ihrem Projekt "Entwicklung und Synthese von Nanostäbchen aus hydriertem TiO2 und Polyanilin für flexible Hochleistungs-Superkondensatoren" den mit 50.000 Dollar dotierten Preis des "Intel Young Scientist Award" in der Disziplin Chemie gewonnen hat. Fakt ist auch, dass sie den Preis auf der ISEF (Intel International Science and Engineering Fair) in Phoenix, Arizona, erhielt. Fakt ist weiter, dass sich unter Zuhilfenahme vieler Konjunktive und wenig elektronischem Fachwissen seitdem die Meldungen in den Online-Medien weltweit überschlagen. Es ist vom Turbo-Akku oder Super-Akku für Smartphones die Rede.

 

Einem Elektroniker wird beim genaueren Lesen aber sehr schnell klar, dass – ungeachtet der sicher sehr anerkennenswerten Leistung der Schülerin – von den Medien doch vor allem heiße Luft produziert wurde. Schließlich handelt es sich bei dieser sensationellen Erfindung um einen SuperCap, und so eine Neuheit gibt es schon gut 20 Jahre. Kommerzielle SuperCaps verkraften mit über 500.000 Ladezyklen sogar mehr als das Modell der Schülerin. SuperCaps lassen sich wirklich schnell laden, wenn man genug Energie in kurzer Zeit zur Verfügung stellen kann. Es wäre also wirklich super, wenn man SuperCaps als Alternative zu Lithium-basierten Akkus einsetzen könnte. Wenn man aber die von der Schülerin angegebene Energiedichte von derzeit 20,1 Wh/kg bedenkt, dann weiß man, dass es ganz viele Konjunktive brauchen würde, bis man solche Caps als brauchbaren Akku-Ersatz einsetzen können könnte...

 

Foto: Intel