Die Auto-Industrie wird von der neuesten Entscheidung der chinesischen Regierung, die Subventionen für Käufer von Elektroautos um mehr als die Hälfte zu reduzieren, sicherlich schwer getroffen. Schon ab Juni wird der Zuschuss des chinesischen Staats für den Kauf eines Elektroautos in Höhe von 9.830 $ auf rund 4.100 $ zusammengestrichen. Zudem sollen auch kommunale Subventionen, die bis zu 50 % über denen der Zentralregierung waren, abgeschafft werden.

Subventionen wozu?

Chinas Markt von Elektroautos macht gut die Hälfte des Weltmarktes aus, so dass die Subventionskürzung für die Produktion von Elektroautos weltweit Auswirkungen haben dürfte. Viele ausländische Automobilhersteller wie Ford, GM, Mercedes, Audi, Nissan, Peugeot, Jaguar, Hyundai und Mazda haben in China Produktionsabkommen, die dann deutlich weniger attraktiv sein werden.

Im Grunde ist die chinesische Regierungsentscheidung nachzuvollziehen. Sollten Elektroautos jetzt langsam Alltag werden, sollen sie sich auch auf dem freien Markt durchsetzen können. Es ist z. B. ja schlecht nachvollziehbar, dass eine im Prinzip boomende Industrie über Jahre staatlich gepäppelt wird und damit auch gerade die Bezieher niedriger Einkommen, die sich aktuell kein neues Auto leisten können, indirekt über Steuern die Besserverdienenden bezuschussen. Insofern sind Überlegungen der deutschen Regierung, die Subventionen sogar zu verlängern, möglicherweise anachronistisch.