Chemiker der Goethe-Universität in Frankfurt haben eine neue Klasse organischer Leuchtstoffe entwickelt, indem gezielt Bor-Atome in die Molekülstrukturen eingeschleust wurden. Diese Verbindungen weisen eine intensive blaue Fluoreszenz auf und sind daher als Material für OLEDs interessant.

Graphit ist elektrisch ähnlich leitend wie ein Metall. Auch Graphen als zweidimensionale Form besitzt besondere optische und elektrische Eigenschaften. In Graphen sind zahllose Benzolringe zu einer bienenwabenförmigen Struktur zusammengefügt. Nanographen oder PAH (Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoff) bildet als Teil dieser Struktur die Basis organischer Elektronik. In diesem Projekt wurde die innere Struktur zu dahingehend verändert, indem Bor als Fremdatome in das Kohlenstoffgerüst einbettet wurde.

Bor beeinflusst zwei Schlüsseleigenschaften des OLED-Materials: Die Farbe verschiebt sich in den besonders interessanten blauen Spektralbereich und die Fähigkeit zum Elektronentransport wird deutlich verbessert. Bislang konnte man das volle Potential Bor-haltiger PAHs nur eingeschränkt nutzen, da die meisten Vertreter empfindlich gegenüber Luft und Feuchtigkeit sind. Dieses Problem tritt aber bei den neu entwickelten Materialien nicht auf, was im Hinblick auf praktische Anwendungen wichtig ist. Als Anwendungen sind Foliendisplays für künftige Generationen von Smartphones und Tablets bis hin zu platzsparend einrollbaren großflächige Bildschirmen denkbar.

Die Forschungsergebnisse wurden in einem Artikel in der Fachzeitschrift Angewandte Chemie veröffentlicht.