Viele Leser dürften wissen, dass ich im Gegensatz zu meinen Redaktions-Kollegen kein Ingenieur bin. Daher konnte ich über vieles noch staunen, als ich vor über 10 Jahren meine Stelle als Mitarbeiter von Ernst Krempelsauer antrat. Ein Konzept, das auf Anhieb bei mir Begeisterung auslöste, waren FPGAs. Entwickler können Software-Algorithmen auf Knopfdruck in Hardware gießen; sogar einen ganzen Prozessor (oder gleich mehrere) nehmen die cleveren Bausteine auf.

Nach einem Jahrzehnt als Elektronik-Redakteur denke ich, dass das Potential von FPGAs noch lange nicht ausgereizt ist. Ich würde die Bausteine auch gerne in noch mehr (Elektor-)Projekten sehen. Vielleicht liegt es daran, dass viele semiprofessionelle Entwickler mit VHDL oder Verilog noch nicht so richtig warm geworden sind.

Ein Board wie das XLR8 könnte daran etwas ändern. Dieser Arduino-Uno-Klon ist fast vollständig kompatibel zum Original; die überwiegende Zahl der Shields passen und programmiert werden kann das Ganze aus der bekannten IDE heraus. Nur dass der ATmega328 eben nicht als normaler Silizium-Chip, sondern als Softprozessor ausgeführt ist, der sich in einem FPGA befindet. Das wäre jetzt natürlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen, aber das Konzept zielt darauf ab, dass fortgeschrittene User selbst weitere Controller-Features implementieren können – etwa mehr Hardware-Schnittstellen, Fließkomma-Einheiten und dergleichen mehr.

Mein – weitaus erfahrenerer – Kollege Clemens Valens fand das Board übrigens auch sehr interessant. Ich bin sicher, dass wir uns demnächst ein (oder besser zwei) Exemplare bestellen werden…