Selbstbau

Nachdem ich mir diese kommerziellen Geräte angesehen hatte, vertiefte ich mich in das Elektor-Archiv, da wir in der Vergangenheit schon ähnliche Schaltungen veröffentlicht hatten. Ich habe einige einfache Entwürfe gefunden, die zwar Jahrzehnte alt sind, die aber immer noch prima nachgebaut werden können.

 
Diese Hunde- und Katzenscheuche eignet sich auch
zum Verjagen von Mäusen und Ratten.
Die erste Schaltung stammt aus dem Jahr 2003. Obwohl der Titel „Hunde-Verjager“ etwas anderes vermuten lässt, eignet sich die Schaltung auch sehr gut als Maus- und Rattenscheuche. Ein mit R3, C3 und IC1a aufgebauter Oszillator muss so dimensioniert sein, dass er eine Frequenz von 38...40 kHz (C3 = 470 pF, R3 = 56...68 kΩ) liefert. Mit dem Rechtecksignal des Oszillators wird eine H-Brücke angesteuert, die aus einigen Schmitt-Triggern und vier Leistungstransistoren (T1...T4) aufgebaut ist. Die resultierende Gegentaktverstärkung stellt sicher, dass der Spitzenwert des Rechtecksignals doppelt so hoch wie die Versorgungsspannung ist. Auf diese Weise wird der Piezo-Lautsprecher mit einer beträchtlichen Spannung von etwa 18 VSS angesteuert, was ein ziemlich lautes akustisches Signal ermöglicht. Auch dieses Gerät wird direkt von 230 V via C1 und R1 gespeist und ist daher nicht galvanisch vom Netz getrennt. Die Schaltung muss daher in einem gut isolierten Gehäuse installiert werden. Es werden nur gebräuchliche Bauteile verwendet. Die größte Herausforderung dürfte die Suche nach einem geeigneten Piezo-Lautsprecher sein.

 
Auch bei dieser Version ist die Frequenz
des Ausgangssignals gewobbelt.
Ein viel älterer Entwurf ist die „Anti-Nager-Schaltung" von 1986. Das Schaltungsprinzip erinnert ein wenig an das zweite kommerzielle Gerät. Ein Timer-IC des Typs 555 funktioniert hier als Oszillator. An seinen Eingang zur Frequenzmodulation Pin 5 ist ein 50-Hz-Signal aus dem Netz gelegt. Als Ergebnis wechselt die Ausgangsfrequenz schnell zwischen etwa 20 und 40 kHz. Auch hier sollen sich wohl die Mäuse dann nicht so gut daran gewöhnen. Der Piezo-Lautsprecher ist hier direkt mit dem Ausgang des 555 verbunden. Das Netzteil ist klassisch mit einem kleinen Netztrafo aufgebaut, aber ein einfaches Steckernetzteil funktioniert natürlich auch gut. Hier Sind der Aufbau bzw. das Gehäuse bezügliche Sicherheit nicht so kritisch. Natürlich ist es auch hier wichtig, einen guten Piezo-Lautsprecher zu verwenden (man könnte hier z.B. einen alten Piezo-Hochtöner recyceln).
 
Und hat das alles wirklich Funktioniert? Ich habe zwar keine Mäuse mehr auf dem Dachboden, aber ich bin mir nicht sicher, ob es an den Ultraschall-Schauen oder an anderen Maßnahmen wie dem Schließen von Lücken und Löchern lag. Auf jeden Fall gilt das Sprichwort: Wenn es nichts nutzt, hat es zumindest nicht geschadet!