Forschern der Columbia University (New York) gelangt die Entwicklung des kleinsten FM-Senders der Welt dank Anwendung einer Graphenschicht. Die Oszillatorschaltung, die teilweise aus Graphen besteht, erlaubt eine Abstimmung der Frequenz durch mechanischen Einfluss. Diese Arbeit zeigt eine Anwendung von Graphen, die das Potential zu kleinerer, flacherer und effizienterer HF-Elektronik für mobile Geräte hat.
 
Die Graphenschicht ist das zentrale Element dieses NEMS (NanoElectroMechanic System) – einer weiter miniaturisierten Variante des MEMS (MicroElectroMechanic System). MEMS-Technik wird vor allem in den Sensoren zur Lage- und Bewegungserkennung in Smartphones und Tablets eingesetzt. Mit dem neuen NEMS wurde ein spannungsgesteuerter Oszillator (VCO) für einen Arbeitsbereich um 100 MHz realisiert. Die Frequenz des Trägers wurde zur Demonstration mit Musiksignalen moduliert und das resultierende FM-Signal konnte in einigen Metern Abstand mit einem gewöhnlichen UKW-Radio empfangen werden. Bei der immer weiter getriebenen Miniaturisierung der Elektronik mobiler Geräte gab es bislang gerade bei Oszillatoren eine Schwelle, die mit diesem Ansatz überschritten werden kann. Die Forscher sind der Ansicht, dass mit NEMS die Anforderungen an Kompaktheit eingelöst werden. Außerdem erlaubt die Verformbarkeit von Graphen eine Abstimmung über einen großen Frequenzbereich.
 
Bild: Changyao Chen, Sunwoo Lee, Columbia University