Womöglich werden in Norwegen ab 2025 alle Autos mit Benzin- und Dieselmotoren verboten. Oder zumindest der Verkauf davon. So lautet jedenfalls der Plan der aktuellen norwegischen Politik. Obwohl Norwegen einer der größten Ölexporteure der Welt ist, wird dennoch jetzt schon eine Versorgung mit über 2/3 erneuerbarer Energie erreicht.
 
Norweger sind begeistert von Elektroautos. Im Jahr 2013 war es das erste europäische Land, indem Tesla seine Ladestationen installierte. Dank der massiven Steuervorteile sind nunmehr schon gut 50.000 Elektroautos in Betrieb, eine Zahl, die eigentlich erst 2017 erreicht werden sollte. Bezogen auf seine 5,14 Millionen Einwohner fährt also einer von hundert Norwegern heute schon ein Elektroauto. Tatsächlich aber leben im Mittel 2,1 Personen in einem Haushalt, weshalb jeder 50. Norweger Zugriff auf ein Elektroauto hat. Das ist im weltweiten Vergleich enorm viel. Ehrlicherweise muss man aber dazu sagen, dass dieser Luxus eben genau dem Export von Erdöl zu verdanken ist.
 
Als Elektroniker runzelt man aber auch die Stirn, denn Akkus und Kälte vertragen sich ja bekanntlich nicht so gut. Norwegen liegt nun mal nicht in den Tropen. Also wird man im Auto in Norwegen öfter die Heizung laufen haben, was zusätzlich „Akku schluckt“. Dem könnte man aber die Notwendigkeit von Klimaanlagen zumindest im Sommer in wärmeren Gefilden gegenüberstellen. Doch zusätzlich müssen im hohen Norden die Scheinwerfer länger an sein, was ebenfalls die praktische Reichweite einschränkt.
 
Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich fände es gut, wenn wir jetzt alle schon elektrisch fahren könnten. Weniger Abgase, weniger Lärm etc. Doch so richtig praktikabel ist das elektrische Tanken heute aber noch nicht. Das mag für Pendler jetzt schon machbar sein, doch für längere Reisen braucht man fast schon ein Zweitauto mit Verbrenner. Das ist alles andere als ideal. Elektroautos bringen also auch Einschränkungen mit sich. Die Probleme werden bestimmt bald gelöst. Teslas Supercharger gehen in die richtige Richtung und die Industrie investiert viel in die Forschung. Vielleicht aber sollten Sie doch noch schnell eine Reise nach Norwegen unternehmen – bevor Sie (mit ihrem alten Auto) nicht mehr dort fahren dürfen ;-)