Man sollte es kaum glauben, dass man sich über die Leistung eines Elektromotors streiten kann, denn die Leistungsermittlung ist bei elektrischen Antrieben ja prinzipiell viel simpler zu erfassen als bei Verbrennungsmotoren. Doch über 100 norwegische Teslafahrer beklagen zu geringe Leistung...
 
Die Abgabeleistung eines Elektromotors hängt ja direkt von aufgenommener elektrischer Leistung und seinem Wirkungsgrad ab. Da letzterer sehr hoch und einmal ermittelt weitgehend konstant ist sowie kaum von Umweltfaktoren etc. abhängt, sollte es eine Kleinigkeit sein, die reale abgegebene Leistung eines elektrischen Antriebs zu erfassen. Doch wenn die über 100 norwegischen Teslafahrer richtig liegen, dann wurde wohl selbst an so einer simplen (und leicht überprüfbaren Sache) zugunsten schöner Zahlen gedreht. Die Angelegenheit erinnert – auch wenn es sich hier um einen anderen Sachverhalt handelt – an geschönte Angaben bei VW & Konsorten bei den Abgasen von Dieselmotoren.
 
Jedenfalls haben sich die Besitzer von Teslas Model S P85D darüber geärgert, dass ihre Autos statt der beworbenen 700 PS wohl lediglich auf 469 PS kommen. Das ist – falls sich das bestätigt – etwas mehr als eine Serienstreuung und klingt nach vorsätzlichem Schönen. Die norwegischen Teslafahrer haben einen Prozess angestrengt, bei dem es um Schadenersatzansprüche geht. Angeblich wird ein Rabatt von etwa 6.000 € verlangt. Die erste Anhörung wird im Dezember  stattfinden. Tesla selbst widerspricht, denn nach ihren Angaben wurde die Maximalleistung des Automodells sogar eher untertrieben angegeben. Es wird spannend...