Forscher des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung haben eine Beschichtung für Glas entwickelt, die extrem wasser- und ölabweisend ist.

 

Die transparente Schicht kann nicht nur auf Brillengläser, Auto- und Flugzeugscheiben aufgebracht werden, sondern auch schwer zu erreichenden Gebäudefenstern. Auf medizinischen Geräten können so Verunreinigungen durch eine Vielzahl von Flüssigkeiten verhindert werden. Selbst Hexadekantropfen (Hexan), die sich auch auf Teflon als Flüssigkeitsfilm ausbreiten, werden durch die neue Schicht abgestoßen.

 

Die Beschichtung besteht im Wesentlichen aus Silikat, dem Hauptbestandteil von jedem Glas. Das haben die Forscher mit einer fluorhaltigen Silizium-Verbindung überzogen, was die Schicht an sich schon wasser- und ölabweisend macht. Die Super-Reinigungswirkung ergibt sich aber durch die Struktur der Beschichtung, die wie ein schwammartiges Labyrinth aus völlig ungeordneten Poren besteht, die aus winzigen Kugeln zusammengesetzt sind.

 

Bei der Entwicklung dieser Oberfläche machten sich die Forscher die Eigenschaften von Kerzenruß zunutze. Die so erzeugten und unregelmäßig verteilten kleinen Kohlenstoffkügelchen mit einem Durchmesser von etwa 40 nm wurden dann mit einem Silikat überzogen. Bei der anschließenden Erhitzung zersetzt sich der Ruß. Die hohle Struktur wurde anschließend noch mit einer fluorhaltigen Silizium-Verbindung bedampft. Resultat war eine Struktur mit etwa 60 nm messenden Kügelchen. Diese Oberfläche verhielt sich sogar gegenüber Hexadexan abweisend, das eine Teflonpfanne wie Wasser benetzt. Die Struktur-Eigenschaften bleiben auch bei einem Abrieb bis zu einer Dicke von etwa 1 µm bestehen.

 

Bild: Science / Xu Deng – MPI für Polymerforschung