Forschern des MIT (Massachusetts Institute of Technology) und der NASA gelang die Entwicklung eines neuen Mikroskop-Typs, der bislang als unmachbar galt: Statt konventionell mit Licht oder mit Elektronen basiert hier die Abbildung auf Neutronen. Das neuartige Mikroskop bietet nicht nur neue Möglichkeiten der Untersuchung biologischer Materialien, sondern kann aufgrund der geringen Interaktion von Neutronen mit Materie sogar Bilder von Gegenständen in metallischen Umhüllungen wie z.B. den Elektroden in Brennstoffzellen erstellen. Im Nuclear Reactor Laboratory des MIT konnte kürzlich ein funktionierender Prototyp demonstriert werden.
 
Die Vorteile der geringen Materie-Interaktion von Neutronen bringen auch gewaltige Schwierigkeiten mit sich: Diese ungeladenen Atomteilchen lassen sich genau deshalb nicht mit Techniken wie Linsen oder Feldern fokussieren, und ein fokussierter Strahl ist für ein Mikroskop unerlässlich. Den Forschern gelang die Fokussierung eines Neutronenstrahl mit einem besonderen Trick: Stößt der Neutronenstrahl in sehr kleinem Winkel auf eine normalerweise nicht reflektierende Oberfläche, dann werden die Neutronen eben doch – ähnlich wie bei einer Fata Morgana – reflektiert. Mit speziellen zylindrischen Spiegeln gelang daher die Erzeugung von scharfen vergrößerten Bildern.