Der japanische Hightech-Konzern Hitachi hat in Tokio einen neuartigen Datenspeicher aus Quarzglas präsentiert, wie phys.org berichtet. Das extrem widerstandsfähige Material soll die sichere Verwahrung digitaler Information über Zeiträume bis zu 100 Mio. Jahren ermöglichen. Quarzglas ist wasserfest, hitzebeständig und unempfindlich gegenüber vielen Chemikalien (Foto: pixelio.de, cc Jürgen Schuy). Lediglich ein Brechen der extrem harten Speicherplatte würde zu Datenverlust führen. Der vorgestellte quadratische Prototyp misst zwei mal zwei Zentimeter und ist nur zwei Millimeter dick. Die Daten werden mit einem Laser in Form von Binärcode als Punkte in das Quarzglas geschrieben.

 

Der Prototyp der Quarzglas-Diskette enthält vier Speicher-Schichten aus lasergeschriebenen Punkten, was in etwa der Datendichte (auf die Fläche bezogen) einer CD entspricht. Die Entwickler sind aber überzeugt, dass sie ohne Probleme weitere Schichten hinzufügen können, was die Kapazität stark erhöhen würde. Zum Auslesen der Daten genügen ein optisches Mikroskop und ein Computer, der mit Binärcode umgehen kann. Ein entsprechendes Programm ist sehr einfach herzustellen und sollte auch in ferner Zukunft auf womöglich anders funktionierenden Computern leicht zu realisieren sein.

 

Die beteiligten Wissenschaftler sagen, dass die Technologie bereits für einen praktischen Einsatz zur Verfügung steht. Sie könnten sofort beginnen, Daten für Regierungen und andere Organisationen zu sichern. Hitachi ist aber noch unschlüssig, wann die Technologie in Serie produziert werden soll. In Tests wurden die Speicherplättchen zwei Stunden lang auf über 1.000 Grad erhitzt, ohne dass eine Änderung im Speicher beobachtet werden konnte. Gegen Strahlung und chemische Einflüsse ist Quarzglas ohnehin unempfindlich. Die Daten halten sich auf den durchsichtigen Quadraten praktisch ewig.

 

Quelle: pressetext.com