Geplant ist, dass alle Flugzeuge der Welt in Notfällen jede Minute ihre aktuelle Position übermitteln. Durch dieses Verfahren können verschollene Flugzeuge schneller oder überhaupt erst aufgespürt und gegebenenfalls Hilfe besser zur Verfügung gestellt werden.

Das Verschwinden des Flugzeugs der Malaysia Airlines (Flug MH370) letztes Jahr auf der Strecke von Kuala Lumpur nach Beijing mit 239 Insassen, bei dem erst jetzt ein Wrackteil bei der Insel Réunion an Land gespült wurde, hat wohl etwas ins Rollen gebracht. Geplant sind laut ICAO (International Civil Aviation Organization) neue Tracking-Regeln für Verkehrsflugzeuge, die von einer industriellen Arbeitsgruppe Ende dieses Jahres vorgelegt werden sollen.

Die neuen Maßnahmen werden breit von den ICAO-Mitgliedsstaaten unterstützt. Bislang wird der Flugverkehr per Radar überwacht. Dieses stößt aber bei großen Entfernungen über den Meeren und bei geringen Flughöhen wegen der Unterschreitung des Radar-Horizonts an physikalische Grenzen. Nach den neuen Regeln werden die Airlines dazu verpflichtet, ihre Flugzeuge während des Flugs alle 15 Minuten zu tracken, indem diese automatisch ihre aktuelle Position übermitteln. Wenn allerdings ein ungewöhnliches Ereignis eintritt, wird die Tracking-Frequenz auf jede Minute erhöht. Die Airlines sind dann für die Übermittlung der Flugdaten an staatliche Institutionen in Notfällen verantwortlich. Durch die Verfolgung dieser Positionsdaten sind Rettungsteams dann dazu in der Lage, die Position des Flugzeugs auf einen Radius von 11 km einzuschränken.

Außerdem sollen die Airlines dazu verpflichtet werden, ihre Flugzeuge mit sogenannten „ejectable black boxes“ auszustatten. Diese können schwimmen und sind bei Abstürzen im Wasser einfacher aufzufinden. Die neuen Regeln wären dann verpflichtend für alle Flugzeuge, die nach dem Jahr 2021 gebaut werden. Das ist zwar ziemlich spät, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung

Bild: Boeing 737-700, Arcturus