Ingenieure der University of Cambridge haben ein neues AR-HMD (Augmented Reality – Head Mounted Display) entwickelt, das ein realistischeres 3D-Seherlebnis ermöglicht, ohne die üblichen Nebenwirkungen von Übelkeit oder gestresste Augen.
Das Gerät verfügt über eine vergrößerte, skalierbare Augenbox mit einem vergrößerten Sichtfeld von 36º für komfortables Sehen. Es erzeugt die Bilder auf der Netzhaut mittels Pixelstrahlscannen, wodurch das Bild unabhängig von der vom Benutzer fixierten Entfernung im Fokus bleibt. Die Details wurden in der Zeitschrift Research veröffentlicht.

Das HMD realisiert mit teilreflektierenden Strahlteilern eine zusätzliche „Austrittspupille“ (eine virtuelle Öffnung, durch die das Licht wandert). Zusammen mit schmalen Pixelstrahlen, die parallel zueinander verlaufen und sich nicht in andere Richtungen verteilen, ergibt sich ein qualitativ hochwertiges Bild, das von Veränderungen des Augenfokus unbeeinflusst bleibt.
Die Ergebnisse einer Studie mit mehr als 50 Teilnehmern im Alter zwischen 16 und 60 Jahren ergaben, dass der 3D-Effekt für Objekte von 20 cm bis 10 m sehr überzeugend ist, Bilder und Videos eine lebendige Farbe aufweisen und hoher Kontrast ohne erkennbare Pixel erreicht wird. Wichtig ist auch, dass keiner der Teilnehmer über Augenreizungen oder Übelkeit berichtet hat - nicht einmal nach längeren Nutzungszeiten über einige Stunden oder sogar einen ganzen Tag. 
 
Video: Department of Engineering, University of Cambridge / YouTube

Dank seiner hohen Helligkeit ist das HMD für eine Vielzahl von Anwendungen in geschlossenen Räumen und auch im freien Feld geeignet. Weitere Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit den Einsatzmöglichkeiten in Bereichen wie Training, CAD, Entwicklung, Gesundheitswesen, Datenmanipulation, Outdoor-Sport, Militär und Bauwesen. Weiter soll der aktuelle Kopfprototyp auf Brillenformat miniaturisiert werden.