Die Firma TTi hat eine neuartige Prüfspitze mit der Bezeichnung „I-prober 520“ vorgestellt, mit der man mit Hilfe eines patentierten Verfahrens direkt Ströme messen kann, die durch Leiterbahnen auf Platinen fließen. Hierzu muss eben nicht wie bei konventionellen Messverfahren die stromführende Leitung aufgetrennt werden.
 
Zur Strommessung erfasst die Prüfspitze das Magnetfeld, dass jeden stromführenden Leiter umgibt. Da dieses Magnetfeld aber mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt, muss der Sensor sehr nahe an der Leiterbahn sein, damit es verlässliche Ergebnisse gibt. Das Modell I-prober 520 verwendet hierzu ein patentiertes Miniatur-Saturationskern-Magnetometer, das in Kooperation mit der Universität Cambridge (UK) entwickelt wurde. Dieses Exemplar überzeugt durch sehr viel geringeres Rauschen und höhere Bandbreite gegenüber konventionellen Magnetometern dieser Art.
 
Beim I-prober 520 handelt es sich um eine sehr kompakte und vollisolierte Prüfspitze, die zum Anschluss an ein Oszilloskop gedacht ist. Um den Strom einer Leiterbahn darzustellen, muss man nur die Spitze der Prüfspitze auf die Leiterbahn aufsetzen. Ströme werden mit einer Bandbreite von bis zu 5 MHz erfasst. Die Messbereiche für Vollausschlag reichen von 10 mA bis hin zu 20 A. Die Prüfspitze entspricht der Sicherheitsklasse 300 V Cat II (600 V Cat I).


Selbstverständlich ist man mit dieser Prüfspitze nicht 
auf Leiterbahnen beschränkt. Will man den Strom in einem Bauteil messen, muss man die Spitze nur an einen Anschlussdraht halten. Analoges gilt für die Ströme in den einzelnen Adern eines Kabels. Eine besonders interessante Anwendung ist, mit dieser Spitze den Strom in Masseflächen zu verfolgen, um zum Beispiel Bereiche besonders hoher Stromdichte oder induktiv eingestreute Ströme zu lokalisieren und somit die Platine praxisnah optimieren zu können.


Die Prüfspitze wird mit zugehöriger Steuereinheit, Kalibrator, Netzteil sowie einem Zusatz ausgeliefert, der die Prüfspitze in eine konventionelle Stromzange verwandelt.