Ende Februar fand ein „Planetary Science Vision 2050 Workshop“ der NASA-PSD (Planetary Science Divison) statt. Was sich wie Science-Fiction anhört, war weniger fiktional gemeint, als man annehmen sollte. Angedacht war da die künstliche Erzeugung eines Magnetfelds für den Mars, damit sich seine Atmosphäre „erholt“ und das spätere Terraforming leichter fällt.

Auch wenn man unwillkürlich versucht ist, mit dem Zeigefinger an die Stirn zu tippen, so ist das dabei vorgeschlagene Konzept gar nicht so abwegig.

Ausgangslage:
Das Magnetfeld des Mars ist schon kurz nach seiner Entstehung vor etwa 4,2 Milliarden Jahren zusammengebrochen, was in den nächsten 500 Millionen Jahren zum Verlust seiner Atmosphäre führte, da sie nicht mehr gegen die energiereichen Partikel des Sonnenwinds geschützt war. Heute liegt der atmosphärische Druck bei nur 6 mbar als Gleichgewicht zwischen Neuerzeugung durch vulkanische Aktivität und Verlust. Ergo ist der Mars kalt.

Intervention:
Erzeugt man ein künstliches Magnetfeld am Lagrange-Punkt L1 (Punkt zwischen Mars und Sonne, bei dem sich die Schwerkräfte und die Fliehkraft aufheben, sodass ein Körper hier als ständiger Begleiter des Planeten mitfliegt), so schirmt dies den kompletten Mars gegen den Sonnenwind ab.

 
Abschirmung der Mars mit künstlichem Magnetfeld. Bild: NASA / J. Green

Auswirkungen:
Durch den fehlenden Sonnenwind kann sich die Atmosphäre des Mars mit der Zeit erholen und mehr Druck aufbauen. Dies führt zu einem erhöhten Treibhauseffekt, wodurch sich die mittlere Temperatur (ca. -55 °C) in den nächsten Jahren um etwa 4 °C erhöht. Dies reicht aus, um nennenswerte Teile des CO2-Eises an den Polkappen zu schmelzen, was den Treibhauseffekt verstärkt und die Temperatur soweit anhebt, dass auch das verborgene Wassereis schmilzt und zu Meeren führt, die gut 1/7 der ursprünglichen Ausdehnung erreichen.
Höherer Atmosphärendruck + Magnetfeld schützen Astronauten von schädlicher Strahlung. Der Druck + Wasser erlaubt Terraforming in Form von Sauerstofferzeugung aus CO2.

Machbarkeit:
Wenn Sie jetzt ungläubig sagen: „schön und gut“: Laut den Berechnungen der Wissenschaftler reicht ein Magnetfeld in der Größenordnung von 1 bis 2 Tesla am L1-Punkt aus, um schon in den 2040er Jahren einen bemannten Besuch des Mars wesentlich zu erleichtern. Also bereiten Sie schon einmal ihre Kinder darauf vor, dereinst vielleicht ein Praktikum auf dem Mars zu absolvieren...