Idee: Elektor-Labor

Tremolo

Der musikalische Terminus Tremolo einen Effekt, der den Klang von (hauptsächlich) Streichinstrumenten eindrucksvoller gemacht. Dabei wurde eine Saite in schneller Folge immer wieder gezupft bzw. gestrichen wird. Bei elektrifizierten Musikinstrumenten wie einer E-Gitarre ist Tremolo einfach eine Art Amplitudenmodulation - etwas mit dem für Elektroniker vertraut sein sollten,
 
Wird eine Saite einer Gitarre angeschlagen, entsteht ein Ton, dessen Amplitude allmählich abnimmt. Wird dieser Ton jedoch mit einem Tremolo-Effekt versehen, ändert sich sein Pegel (die Lautstärke) ständig in schnellem Tempo - das klingt oft interessanter. Für diesen Effekt braucht es also lediglich eine elektronisch steuerbare Lautstärkeregelung. Und das ist bereits mit einem einzigen IC und wenigen anderen Bauteilen machbar, wie die folgende Schaltung beweist.

 

Schaltung des elektronischen Tremolo-Effekt-Generators.

IC1a bildet zusammen mit R1, R2 und R4 einen Schmitt-Trigger. Zusammen mit R3, P1 und C2 ergibt sich ein Rechteckgenerator, der aber an C2 einen annähernd sägezahnförmigen Kurvenverlauf produziert. Seine Frequenz kann mit P1 zwischen ca. 4 und 37 Hz variiert werden. IC1b ist ein einfacher Puffer: Der Pegel des Sägezahns bleibt gleich, aber die Strombelastbarkeit steigt bzw. die Quellimpedanz wird sehr niedrig. Es steht an Pin 7 daher genug Strom zur Verfügung, um die LED D1 synchron zum Pegel des Sägezahns periodisch heller und dunkler leuchten zu lassen.
 
Nun zur Lautstärkeregelung: Hier kommt der LDR R7 - ein lichtempfindlicher Widerstand zum Zuge. Sein Widerstand hängt von der ihn beleuchtenden Lichtintensität. Da R7 in Serie mit P2 liegt, variiert er den Pegel des am Eingang eingespeisten Audiosignals im Rhythmus des Sägezahns. 
 
In der Schaltung wird das Signal eines Musikinstruments unten rechts über R7 eingespeist. Damit fällt an P2 ein vom Sägezahn gesteuerter Anteil des Audiosignals an P2 ab, mit dem man die Amplitude des mit Tremolo versehenen Signals einstellen kann, bevor es zum Gitarrenverstärker o.ä. gelang. P3 dient einem anderen Zweck: Da sein Widerstand parallel zum LDR R7 liegt, kann man mit P3 die Intensität des Tremolo-Effekts einstellen.
 
Erfahreneren Elektroniker wissen, dass der Zusammenhang zwischen dem LED-Strom und der erzeugten Lichtmenge alles andere als linear ist. Außerdem ist klar, dass die Linearität eines LDR ebenfalls zu wünschen übrig lässt. In der Praxis scheint es aber so zu sein, dass sich die beiden Nichtlinearitäten so gut ergänzen, dass der resultierende Tremolo-Effekt einen halbwegs sinusförmigen Verlauf erhält.
 
Ein weiterer Vorteil einer LED/LDR-Kombination ist natürlich, dass der Generatorteil der Schaltung galvanisch vom Audiosignal und der Verstärkeranlage getrennt ist.
 
Bezüglich Spannungsversorgung und Aufbau gibt es keine großen Besonderheiten. Es kann jedes Netzteil verwendet werden, das eine stabilisierte Gleichspannung zwischen 10 und 18 V liefert. Diese Gleichspannung muss nicht einmaö superstabil sein. Der Aufbau ist unkritisch, so dass die Schaltung auf einer Lochrasterplatte aufgebaut werden kann. Nur bei der LED/LDR-Kombination müssen Sie vorsichtig sein: Sie müssen nahe beieinander liegen und so lichtdicht montiert werden, dass der Tremolo-Effekt nicht durch Umgebungslicht gestört werden kann.
Außerdem: Wenn der einstellbare Frequenzbereich nicht Ihrem Musikgeschmack entspricht, können Sie nach Herzenslust mit dem Wert von C2 experimentieren!