Durch die rasante Entwicklung der Radartechnologie und ihre Kombination mit der fortschrittlichen Chiptechnologie wird Radar zunehmend in intelligenten Anwendungen eingesetzt. Die 140-GHz-Radarchips von Imec zum Beispiel sind sehr gut geeignet, kleinste Bewegungen wie Handgesten oder den Herzschlag genau zu erfassen. Das Radar ist in der Lage, Objekte oder Bewegungen aus einer Entfernung von bis zu zehn Metern mit einer Tiefenauflösung von 11 mm zu erfassen. Als Tiefenauflösung wird der minimale Abstand zwischen zwei Objekten bezeichnet, die das Radar noch getrennt erkennen kann. Da auch die Antennen im Transceiver integriert sind, ist die Chiplösung sehr kompakt.

Maschinelles Lernen

Dank maschineller Lerntechniken ist das Radar in der Lage, sehr kleine (Hand-) Bewegungen zu erkennen, um beispielsweise intuitive Mensch/Maschine-Interaktionen zu unterstützen. Man denke an Augmented und Virtual Reality, wo eine solche intuitive Interaktion mit virtuellen Objekten gefordert wird. Mit der Bewegungserkennung können auch alle Arten von Geräten intuitiv gesteuert werden – ergänzend zu bestehenden Benutzerschnittstellen wie Sprachsteuerung oder modernen Touchscreens.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Bewegungssensoren wie Infrarotkameras ist das Radar von Imec nicht lichtempfindlich und gefährdet die Privatsphäre nicht – schließlich kann ein Radar Menschen (noch) nicht erkennen. Die Radarchips sind zudem äußerst kompakt, so dass sie sich nahezu unsichtbar in fast jedes Gerät wie Laptops, Smartphones oder Monitoren integrieren lassen.

Neben Bewegungen kann das Radar auch Vitalfunktionen sehr präzise überwachen. Dies ist beispielsweise für Überwachungssysteme im Auto interessant, um Schläfrigkeit, hohen Stress, epileptische Anfälle oder Herzinfarkte zu erkennen. Eine weitere mögliche Anwendung ist die Überwachung von Bewegungen und Lebensfunktionen von Kleinkindern während des Schlafs, auch unter einer Decke.

Quelle: Imec