Mobileye – das wird selbst einigen Elektronikern nicht viel sagen. Dass Intel 15,3 Milliarden $ für diese Firma bietet, ist schon heftig, denn Mobileye hat lediglich 660 Angestellte. Für nur 10 % dieser Summe ging mit Opel ja kürzlich ein kompletter Autohersteller über die Ladentheke. Die Auflösung des Rätsels: Mobileye entwickelt Lösungen fürs autonome Fahren. Hier spielt die Musik...

Die israelische Firma Mobileye ist zwar längst kein Start-up mehr, sondern schon seit 1999 aktiv, doch dreht sich ihr „Business“ um das derzeit heißeste Thema nicht nur im Bereich Automotive: Das autonome Fahren bzw. die Entwicklung von Fahrassistenzsystemen. Und hier zeigte sich die doch eher kleine Firma schon in der Vergangenheit sehr selbstbewusst, denn Ende letztes Jahrews beendete Mobileye die durchaus prestigeträchtige Kooperation mit Tesla – angeblich um den eigenen Ruf zu schützen, nachdem Unfälle mit Beteiligung von Teslas Autopiloten ruchbar wurden.

Kein Wunder, dass Mobileye in eingeweihten Kreisen für Übernahmen gehandelt wurde, doch es wurde kein etablierter Autohersteller, der hier zuschlug, sondern der weltgrößte Chip-Hersteller. Intel ist für die Übernahme bereit, für die Aktien von Mobileye einen Aufpreis von 34 % gegenüber dem Schlusskurs von Freitag zu bezahlen, was zur unglaublichen Summe von 15,3 Milliarden $ führt (= 23 Millionen $ pro Mitarbeiter). Die Motive dürften klar sein. Zunächst hat Intel in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit Entwicklungen aus Israel gemacht (Intels israelische Entwicklungsabteilung verhinderte eine Blamage gegenüber AMD, die zeitweilig CPUs mit mehr Rechenleistung präsentieren konnte) und zudem hängt am Geschäft mit selbstfahrenden Autos nicht nur Software, sondern aufgrund der hohen benötigten Rechenleistung auch potente Hardware = teure Chips.

Jetzt wo Intel den Automotive-Markt betritt, wird es auf alle Fälle spannend...