Heute wurde durch den indischen Premierminister ein Teilstück der Straßenbahn in der Hauptstadt Neu-Delhi freigegeben, die von einem automatischen „fahrerlosen" Zug befahren wird. Für die nächsten 1-2 Jahre allerdings wird trotzdem ein Fahrer an Bord sein. Warum das?

Zunächst: Premierminister Narendra Modi absolvierte heute die Eröffnungsfahrt auf einem kurzen Abschnitt der 12,6 Kilometer langen Magenta-Linie, die den südlichen Teil von Neu-Delhi mit der für IT bekannten Satellitenstadt Noida über einen Fluss verbindet. Laut der Delhi Metro Rail Corp. wird auf diesem hochautomatisierten Zug zunächst für ein oder zwei Jahre ein Fahrer anwesend sein. In der Zukunft allerdings könnte er wie ursprünglich geplant fahrerlos werden.
 

Hintergrund für diesen scheinbaren Widerspruch: Einer der neuen Züge durchbrach bei Tests nur Woche zuvor eine Mauer in einem Depot und löste daher Zweifel an der Zuverlässigkeit und Ausgereiftheit seiner Automatisierungstechnik aus. Laut Delhi Metro war allerdings ein menschlicher Fehler die Ursache, denn Arbeiter hatten vergessen, die Bremsen wieder zu aktivieren, nachdem sie für die Wartung deaktiviert worden waren. Der Zug rollte dann eine Rampe hinunter und rammte eine Mauer. Also alles nicht so tragisch, oder doch?

Die Magenta Line ist die neueste Erweiterung des Delhi Metro Systems, das vor 15 Jahren eröffnet wurde und mehr als 200 Kilometer Strecke umfasst. Der Ausbau erleichtert das Pendeln zur Arbeit und zur Schule für viele Einwohner von Delhi, da die Überlastung der Straßen und die Luftverschmutzung ähnlich wie in China ernsthafte Probleme verursachen.