Wir alle sind von elektromagnetischer Energie umgeben, die von Radio-, Fernseh- und Mobilfunksendern abgestrahlt wird. Forschern vom Georgia Institute of Technology ist es nun gelungen, diese Energie anzuzapfen, um damit zum Beispiel drahtlose Sensornetzwerke mit Strom zu versorgen.

 

Manos Tentzeris, Professor an der Georgia Tech School of Electrical and Computer Engineering hat mit seinem Team verwenden spezielle Tintenstrahldruck-Technologie, um Sensoren, Antennen und Energiespeicher in Form von gedruckter Elektronik auf Papier oder flexiblen Polymeren zu kombinieren. Derzeit kann das Team vor allem den Frequenzbereich von UKW bis Radar, also etwa von 100 MHz bis über 15 GHz „anzapfen“. Die Energie der über Antennen empfangenen Signale wird durch Gleichrichtung und Speicherung in Kondensatoren und Akkus genutzt.

 

Bisher hat es das Team geschafft, einige hundert Milliwattstunden durch die Nutzung der Energie aus den TV-Bändern zu gewinnen. Es wird erwartet, dass sich durch Multi-Band-Systeme eine Dauerleistung von einem Milliwatt und mehr erzeugen lässt, was für eine Vielzahl von Low-power-Anwendungen  mit Sensoren und Mikrocontrollern ausreichen würde. Durch die parallele Nutzung mehrerer Frequenzbereiche lässt sich auch bei Schwankungen der Intensität einzelner Quellen eine sichere Versorgung erreichen.

 

Das Team untersucht auch die Verwendung von Superkondensatoren, um bei Anwendungen mit sporadischem, aber höherem Stromverbrauch genügend Energie bereitstellen zu können. Dadurch könnten auch Systeme mit einem Leistungsbedarf von mehr als 50 Milliwatt versorgt werden.

 

Die Forscher haben bereits erfolgreich einen Funk-Temperatursensor mit Hilfe der elektromagnetischen Energie eines etwa 0,5 km entfernten Fernsehsenders betrieben.

 

Für aussichtsreich hält man auch die Kombination mit anderen Energy-Harvesting-Technologien, um durch Verwendung unterschiedlicher Mikro-Energiequellen die Redundanz und damit die Zuverlässigkeit der Energieversorgung zu erhöhen.

 

Quelle: Gizmag

 

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www.gatech.edu