Was gerade bei Angehörigen der Software-Generation leicht in Vergessenheit gerät: Der gute alte Widerstand ist das Basis-Bauteil jeder Elektronik, wenn auch keine Komponente von strategischer Bedeutung. Doch plötzlich häufen sich Beschaffungsprobleme bei Widerständen. Schlechte Nachrichten für Hersteller – und indirekt auch für Programmierer.

Laut der ECIA (Electronic Components Industry Association) gibt es gerade einen Engpass in Form einer Vorlaufzeit von gut 40 Wochen bezüglich Dickfilm- und Dünnfilm-Widerständen. Von den guten alten bedrahteten Rs gibt es hingegen genug, nicht nur als Kohleschicht-Modell, sondern auch im Metallfilm- und anderen Ausführungen.

Es ist derzeit kein globales Problem, da viele Widerstände in Taiwan hergestellt werden und diese Lieferanten laut ECIA ihre Kapazität zu halten scheinen. Vor allem die nordamerikanischen Kunden stecken in der Klemme, denn sie ordern ihren Bedarf von diversen japanischen Herstellern und einem in Europa.

Wer saugt also all diese Vorräte auf? Widerstandshersteller finden, dass der Automotive-Bereich gerade lukrativer ist als jeder andere. Wenn also die Serienfertigung Ihres UltimoCinquocento-Farduino-Mikrocontroller-Boards "verzögert" ist, dann können Sie vielleicht Ihre Nachbarn verantwortlich machen, wenn die gerade ein neues Auto gekauft haben. Denn in dem stecken garantiert ziemlich viele Widerstände.
 
Quellen aus der Industrie sagen, dass die Engpässe nicht so bald behoben werden. Einige Hersteller von Widerständen erhöhen die Kapazität, aber es wird nicht erwartet, dass dies die Engpässe bis Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres behebt. Kleiner Trost: "passive" Audiokomponenten (Hilfe?) unterliegen noch größeren Lieferzeiten – einige bemerkenswerte Trends finden Sie in der Grafik.