Eine Forschergruppe der TU Bergakademie Freiberg arbeitet an einem Verfahren, das seltene Materialien wie Germanium aus Pflanzen gewinnt. Statt Bergbau in China also nun Halbleiterlandwirtschaft.
 
Das Verfahren nennt sich Phytomining und dabei wird untersucht, wie Pflanzen Elemente wie Germanium anreichern. Germanium ist zwar dem Silizium ähnlich und überall auf der Welt vorhanden, bloß in etwa einem Tausendstel der Konzentration von Silizium. Durch seine Seltenheit und den steigenden Bedarf hat der Preis für eine Tonne Germanium daher schon die stolze Summe von 1 Million US-Dollar erreicht, ein Niveau, bei dem alternative Gewinnungsmethoden vielversprechend sind.
 
Die Extraktion von Germanium aus Pflanzen ist aber nicht ganz trivial und die Menschen sind eher bescheiden, sodass nicht damit zu rechnen ist, dass Bauern plötzlich zu ungeahntem Reichtum kommen. Das Verfahren eignet sich lediglich dazu, zusätzlich zur energetischen Pflanzenverwendung auf weitere Materialien zu extrahieren. Bei 10 Tonnen Raps kann man mit einer Ausbeute von lediglich 10...100 g Germanium rechnen. Bei großtechnischem Einsatz kommen dann aber doch nennenswerte Mengen an diesem Halbleiter zusammen.