In den Jahren 2007 bis 2010 häuften sich Berichte über plötzlich von selbst beschleunigenden Toyotas in den USA. Nach Untersuchungen wurden später verrutschte Fußmatten identifiziert, die das Gaspedal blockiert hätten. Außerdem hätten angeblich die Fahrer Brems- und Gaspedal verwechselt. Selbst die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA schloss sich dieser Argumentation an und Toyota gewann mehrere Schadensersatzprozesse. Daran könnte sich nun etwas ändern.

 

Der aufgrund dieser Presseberichte einsetzende Wertverlust von Toyota-Fahrzeugen brachte einige Autobesitzer dazu, der Sache weiter nachzugehen. Laut der Zeitschrift EETimes wurden Embedded-Experten um Michael Barr damit beauftragt, die Probleme tiefer zu ergründen. Die Experten entdeckten kritische Variablen im Code und Tasks, die hängen blieben. Sie fanden zudem Schwachpunkte im Abfangen auftretender Fehler bei der elektronischen Drosselklappensteuerung. Sie konnten dann sogar beweisen, dass es so zu autonomen Beschleunigungen kommen könnte.


Mit diesen Resultaten konfrontiert stimmte Toyota im Dezember 2012 einem Vergleich zu, bei dem der Autohersteller 1,6 Milliarden USD zahlte. Mit diesem Gutachten ist auch mit anderen Ausgängen in Prozessen zu rechnen, wo es zu Toten und Verletzten gekommen ist. Die scheinbar mangelnde Sorgfalt bei der Firmware-Programmierung wird für Toyota daher sehr teuer und dürfte in der ganzen Industrie für Beachtung sorgen, da sich zeigt, dass für die Sicherheit und Stabilität der Software in Mikrocontrollern wohl sehr viel mehr Aufwand getrieben werden muss.