Schon seit 13 Jahren nun müssen Haushaltsgeräte in der EU mit einem Effizienz-Label versehen werden, das dem Kunden schnell und klar eine Einschätzung des zu erwartenden Energieverbrauchs etc. ermöglichen soll. Das europaweit einheitliche Label enthält in kompakter Form die wichtigsten technischen Daten zum Strom- und Wasserverbrauch etc.


Waschmaschinen, Geschirrspüler sowie Kühl- und Gefriergeräte sollen seit 2010 ein überarbeitetes EU-Label tragen, bei dem zu den alten „sehr guten“ Kategorien A+ und A++ sogar noch die Stufe A+++ eingeführt wird. Das für Fernseher neu eingeführte Label enthält allerdings nur die Stufen A bis G. Am 30.11.2011 wird das neue Label für TV- Kühl- und Gefriergeräte und kurz darauf am 20.12.2011 auch für Geschirrspüler und Wachmaschinen zur Pflicht. Außerdem sollen ab April 2012 keine TV-Geräte der schlechten Klassen E bis G mehr hergestellt werden.


Bei (kaum noch erhältlichen) Fernsehern mit Bildröhre ist klar, dass diese nicht besonders energiesparend sein können. Auch Plasma-Fernseher, bei denen Millionen kleine Gasentladungen für das Bild sorgen, stehen im Ruf, ordentlich Strom zu verbrauchen. Doch auch bei Geräten mit LCD ist die Sache nicht so einfach. Ältere und einfache LCD-TVs setzen auf Beleuchtung mit genannten CCFLs (Cold-Cathode Fluorescent Lamps) und werden von Ausführungen mit LED-Beleuchtung in Sachen Energieeffizienz geschlagen. Doch auch bei den LED-Fernsehern gibt es Unterschiede. Denn bei den preiswerteren Ausführungen, wo die LEDs an den Kanten sitzen (edge-lit), lassen sich nicht so ohne Weiteres bestimmte LEDs, deren Leuchtstärke aktuell nicht voll benötigt wird, entsprechend dimmen – und so Energie sparen. Der Energiebedarf von LCD-TVs skaliert zudem nicht nur mit der Größe (und der dazu erforderlichen Hintergrundbeleuchtung), sondern man muss auch noch den Energieverbrauch von Zusatzfunktionen wie Internetfähigkeit etc. einrechnen.
Fazit ist daher, dass ein einfacher Blick auf das EU-Label zwar einen Hinweis geben kann, ab nicht unbedingt erschöpfend ist. Doch Elektroniker sind es ja gewohnt, mehr als ein Kriterium von technischen Daten gleichzeitig zu bewerten...

 

Bild: Initiative EnergieEffizienz / EU