Eine Forschergruppe um Prof. Mikhail Katsnelson von der niederländischen Stiftung FOM ist die Herstellung des ersten in der Praxis funktionierenden Graphen-Transistors geglückt. Hierdurch wurde die bisherige Annahme, dass sich Graphen sehr gut zum Bau von Computer-Chips eignen würde, in der Praxis bewiesen. Obwohl die Technik eigentlich noch in de Kinderschuhen steckt, besteht die Erwartung, dass ein Graphen-Transistor viel kleiner als einer aus Silizium ausfallen könnte, wodurch deutlich mehr Transistoren auf einen Chip passen würden und so bei gegebenen Abmessungen die Rechenleistung steigt.
 
Bislang bestand das Hauptproblem bei der Fertigung von Transistoren aus Graphen, dass das Material eigentlich zu gut leitet, um Halbleitereigenschaften zu entwickeln, die für einen Transistor essentiell sind. Die Forscher lösten dieses Problem, indem sie das Graphen mit dünnen isolierenden Schichten aus anderen Werkstoffen kombinierten. Diese Kombination bietet dann die gesuchten halbleitenden Eigenschaften, wodurch der Transistor zwischen leitendem und sperrenden Zustand umgeschaltet werden kann.
 
Die Resultate dieser Arbeit wurden Anfang Februar in der Zeitschrift Science veröffentlich. An dieser Veröffentlichung haben auch Prof. Andre Geim und Prof. Kostya Novoselov mitgearbeitet, die 2010 mit ihren Untersuchungen an Graphen den Nobelpreis für Physik erhalten haben.
 
Grafik: FOM