Es hat sich erwiesen, dass das papierlose Büro eine komplette Utopie bleibt. Seit breitem Einsatz der Datenverarbeitung wird gedruckt wie nie. Massen an nur kurzfristig wichtigen (oder unwichtigen) Memos, Notizen, Entwürfen und E-Mails werden ausgedruckt und landen nicht selten praktisch ungelesen im Shredder. Wenn wir also das Papier nicht los bekommen, warum versucht man dann nicht, die Farbe zu entfernen, und es entsprechend dem Recycling-Gedanken neu zu bedrucken?
 
Genau mit dieser etwas schräg klingenden Fragestellung haben sich Ingenieure der University of Cambridge ernsthaft beschäftigt. Und sie fanden dabei sogar erstaunlicherweise eine Methode, wie man gebräuchliche Toner mit Laser-Technik verdampfen kann, ohne das Trägermaterial - das Papier - zu zerstören. Der Schüssel zum Erfolg des Verfahrens lag in der Bestimmung der Laser-Energie, welche die Toner-Partikel verdampfen lässt, ohne die Papierfasern zu beschädigen. Nach vielen Experimenten zeigten sich 4 ns breite Impulse eines grünen Lasers mit der Wellenlänge von 532 nm als ideal.
 
Das Verfahren ist so gut, dass es den Forschern gelang, damit ein Blatt Papier drei Mal mit gutem Ergebnis zu be- und entdrucken. Sie fanden außerdem gute Papier/Toner-Kombinationen, bei denen sich beim Entdrucken so gut wie keine wahrnehmbaren Toner-Reste mehr finden lassen. Das entdruckte Papier sieht dabei aus wie neu.