Der niederländische Entwickler Daan Roosegaarde hat auf der Dutch Design Week verlauten lassen, er habe eine Übereinkunft mit chinesischen Stellen erzielt, sein System der lokalen Reduktion von Smog für ein kleines Stückchen Himmel in einem chinesischen Park zu testen. Sein Konzept besteht darin, Kupferspulen unter Hochspannung einzusetzen, um die Smog-Partikel aus der Luft zum Boden abzuleiten.

 

Roosegaarde sprach davon, dass er und sein Team schon ein kleines Modell einer solchen Anlage für den Einsatz in Gebäuden entwickelt habe. Dabei waren seine Spulen angeblich in der Lage, in einem 5 x 5 m messenden Raum, der mit Smog gefüllt war, ein smogfreies Loch von 1 m³ Volumen in der Mitte des Raums zu erzeugen. Dabei sprach er auch über das elektrostatische Phänomen, das jeder kennt: Wenn man an einem Luftballon reibt, kann die entstehende Ladung Haare und kleine Partikel anziehen. Ähnlich soll sein Apparat per elektrostatischer Aufladung Ruß und andere Smogpartikel in der unmittelbaren Nähe anziehen und so reinere Luft hinterlassen, die besser zu atmen ist.

 

Wie allgemein bekannt hat China seit der massiven Industrialisierung mit schweren Smog-Problemen vor allem in Ballungszentren zu kämpfen. Grund hierfür sind Kohlekraftwerke, sodass in Städten die Sicht teilweise deutlich eingeschränkt ist und ernsthafte Gesundheitsgefahren drohen. Roosegaarde hat nach eigenen Angaben chinesische Offizielle davon überzeugen können, dass hier Sofortmaßnahmen und auch langfristige Ziele angegangen werden sollen. Er erhielt die Erlaubnis, eine Testanlage in einem Park in Peking zu installieren. Roosegaarde und sein Team haben also nun die Chance zu beweisen, dass die Technik auch im freien Feld funktioniert. Das System ist angeblich ungefährlich, selbst für Menschen, die direkt über die Spulen gehen.

 
Auch wenn das Roosegaardesche System das hält, was es verspricht, ist es doch keine generelle Lösung für die immensen Smog-Probleme in China, aber auch lokal entsmogte Zonen wären schon etwas, das sich auszuprobieren lohnt. Die Größe des „Smog-Lochs“ hängt laut Roosegaarde direkt mit der eingespeisten elektrischen Energie zusammen.