Da ihre neuesten Elektroautos Leistungen bis zu 350 kW aus der Ladestation aufnehmen können, lassen Audi und Porsche verlauten, dass die Ladeinfrastruktur der kritische Engpass für die Verbreitung moderner Elektromobilität darstellt. Auch die Zubehörindustrie hat davon gehört und bietet nun nach und nach geeignete Bauteile für diese sehr hohen Ströme an.

Unabhängig voneinander haben der Hersteller von Steckverbindungen ITT Cannon und der Spezialist für Kabelsysteme Leoni nun Komponenten vorgestellt, die in der Lage sind, die bei Laden moderner Elektroautos vorkommenden extrem hohen Ströme zu beherrschen. Mit diesen Hochleistungsladesystemen können die Akkus moderner Elektroautos in wenigen Minuten geladen werden. Selbst der 85-kWh-Akku eines Tesla Model S wäre damit in etwa 15 Minuten geladen. In drei bis fünf Minuten schon ist der Akku soweit „betankt“, dass genug Energie für deutlich mehr als 100 km vorhanden ist.
Während des Ladens fließen bei einer Spannung von 1 kV immerhin 400 A über Stecker und Kabel. Konventionelle Ladekabel für geringere Ströme würden hierbei überhitzen. Die Lösung von Leoni setzt auf aktive Kühlung der Kabel.

ITT Cannon hat eine Ladestation mit bis zu 400 kW angekündigt, die ebenfalls auf Ströme von bis zu 400 A kommt. Auch hier werden die wärmesensiblen Teile aktiv gekühlt. Anders als Leoni hat ITT Cannon bekannt gegeben, wie diese Kühlung aufgebaut ist: Genutzt wird eine dielektrische Kühlflüssigkeit, die vom Kabel durch das Stecksystem fließt.