Die britische Firma Trackwise hat eine 26 Meter lange, mehrlagige und flexible Platine (FPC) ausgeliefert, die als die längste jemals produzierte gilt. Sie dient dazu, Energie und Steuersignale über die Flügel eines solarbetriebenen, unbemannten Luftfahrzeugs zu verteilen. Die Platine ist eine von über 50, die vom Hersteller für dieses Flugzeugs geliefert werden.

Längste Platine reduziert Verkabelungsgewicht um 60 %

Das gesamte Verbindungssystem (Energie und Signale) des Flugzeugs besteht aus sogenannten FPCs, die zu einer geschätzten Gewichtseinsparung von 60 % gegenüber herkömmlichen Kabelbäumen führen. Dadurch kann das in den USA hergestellte UAV eine höhere Nutzlast und/oder eine höhere Geschwindigkeit und Reichweite erzielen. Die FPCs werden mit Hilfe der Fertigungstechnik IHT (Improved Harness Technology, von Rolle zu Rolle) hergestellt. Normale FPCs waren bisher selten länger als zwei Meter, was vor allem auf die Beschränkungen des Herstellungsverfahrens zurückzuführen ist.

Die flexible Platine des UAV basiert auf einem Polyimidsubstrat. Die planare Struktur der Leiterbahnen leitet die Wärme besser ab als herkömmliche Verkabelung und ermöglicht so eine höhere Strombelastbarkeit bezogen auf das Gewicht der Kupferleiter. Die gedruckte Fertigung stellt die Konsistenz der Verkabelung sicher. Es sind zudem weniger Anschlusspunkte erforderlich, so dass auch die Zuverlässigkeit erhöht wird. Nicht zuletzt sind FPCs einfacher zu installieren als Kabelbäume, was Montagezeit und Kosten eines Fahrzeugs reduziert.

Prima Aussichten für flexible Platinen

Laut CEO von Trackwise Philip Johnston entstehen viele neue Anwendungen für lange, leichte FPCs. Die Luft- und Raumfahrt ist hier besonderes zu nennen, da Gewichtseinsparungen, hohe Zuverlässigkeit und Kosteneffizienz relevant sind. Auch in einer Vielzahl anderer Branchen von Medizin bis Automotive wächst das Interesse. Da die Anzahl elektrischer und elektronischer Schaltungen in Fahrzeugen ständig steigt, sehen sich die Hersteller genötigt, das Fahrzeuggewicht weiter zu reduzieren, um die Kraftstoffeffizienz zu verbessern. Vor allem Elektrofahrzeuge beschleunigen diesen Trend.

Bild: Trackwise