Das oft gehörte Argument, dass die Anwendung und nicht die Technik an sich über die Gefährlichkeit und die ethische Wertung entscheide, verliert bei Kriegsrobotern an Überzeugungskraft. Nach Ansicht des ICRAC (International Committee for Robot Arms Control) macht die Existenz von militärischen Robotern Kriege wahrscheinlicher, weil hierdurch die Schwelle für bewaffnete Konflikte sinkt. Folglich appelliert ein prominenter australischer Ethiker an Ingenieure, die Arbeit an solchen Tötungsmaschinen zu beenden, gar nicht erst damit zu beginnen und militärische Forschungsförderung abzulehnen.

 

In einem in der Zeitschrift "IEEE Technology and Society Magazine" veröffentlichten Artikel ruft der Philosoph Dr. Robert Sparrow von der Monash University zum Boykott der Arbeiten an der kontrovers gewerteten Predator-Drohne der USA auf. Seiner Ansicht nach wird ein sehr großer Teil der Robotik-Forschung heute durch das Militär finanziert. Diese Technologie senkt das persönliche Risiko der damit operierenden Soldaten. Zusammen mit dem als Erfolg empfundenen Einsatz der Predator- und Reaper-Drohnen in Afghanistan führte dies zu einem starken Aufwind der durch Staaten finanzierten militärischen Roboterforschung überall auf der Welt.

 

Laut Dr. Sparrow führt dies dazu, dass es für Regierungen einfacher wird, Kriege zu führen, da das wahrgenommene Risiko für die eigene Seite vermindert ist. Von daher kann man sich nicht vor den ethischen Fragen des Einsatzes drücken, wenn man an solchen Projekten arbeitet. Insbesondere stört sich Dr. Sparrow daran, dass militärische Robotertechnik eben nicht dazu benutzt wird, das eigene Territorium defensiv gegen Eindringlinge zu schützen, sondern nachgewiesenermaßen offensiv in anderen Ländern zur Tötung von Menschen. Von daher meint Dr. Sparrow, dass Ingenieure einfach „no“ zur militärischen Förderung von Robotertechnologie sagen sollten, da Robotertechnik bei sozialen und umweltbezogenen Problemen sehr viel nützlicher sein kann.

 

Bild: ICRAC